Anfang August waren wir im Pitztal und schrieben von der Enge des imposanten V-Tals und den rasanten Leistungen der Athletinnen und Athleten. Einen Monat später sind wir wieder in einem langen Tiroler Tal. Das Zillertal aber ist von ganz anderer Natur. Breit, ja mit fast ausladenden Wiesen versehen zweigt es vom Inntal ab. Man muss ein Weilchen fahren, bis die Berge höher und die Talsohle schmaler wird. Genau an diesem Punkt befindet sich die heimliche „Hauptstadt“ des Zillertals. Das touristische und schicke Mayrhofen ist der letztere größere Ort, bevor sich das Zillertal in mehrere kleine Hochtäler verengt. Der Alpenhauptkamm mit seinen unzähligen 3000ern türmt sich hinter dem Städtchen auf.
Der Start-Ziel-Bereich des Mayrhofen Ultraks ist mitten in der City angesiedelt. Mitten im allgemeinen Trubel zwischen schicken Hotels und Restaurants sowie Sportgeschäften und Bergbahnen thront der Zielbogen, sodass fast Stadtmarathon-Atmosphäre aufkommt. Ganz im Kontrast dazu verhalten sich die Strecken dieses Trail-Events. Am Freitagabend werden etwas mehr als sechzig verwegene Ultratrailrunner auf die lange Strecke des Z101 geschickt. Der hochalpine und superanspruchsvolle Berliner Höhenweg ist die Arena dieser ganz besonderen alpinen Herausforderung. Die Teilnehmenden haben Glück. Es ist das letzte hochsommerliche Wochenende des Sommers. Mit lauter Musik und unter den Anfeuerungsrufen der Zuschauer werden die Abenteurer in die laue Sommernacht geschickt.