Möchte man wirklich einen Wettkampf als gezielten Trainingswettkampf einsetzen, gibt es aber tatsächlich ein paar Möglichkeiten:
- Einsatz als Tempolauf-Ersatz
Man kann sich einen kürzeren Trailwettkampf als Tempolauf-Ersatz aussuchen. Wenn z.B. auf dem Trainingsplan steht, man solle 800 Höhenmeter am Stück richtig schnell bergauf laufen bzw. hiken, bietet sich die Teilnahme an einer Kurzdistanz an. So gibt es zahlreiche Wettkämpfe zwischen 15 – 25 km mit ca. 800 – 1.200 Höhenmetern. Nutze solch einen Wettkampf und laufe die positiven Höhenmeter mit vollem Einsatz. Die Konkurrenz kann dir dabei helfen, vielleicht sogar einen kleinen Tick mehr zu geben als das, was du im Training geben könntest. Die Downhill- und eventuellen Flachpassagen läufst du aber ganz ruhig. Das kostet mitunter viel Selbstvertrauen und Überwindung, die anderen Läuferinnen und Läufer nun davonziehen zu lassen. Wer damit nicht zurechtkommt, kann natürlich einen klassischen Berglauf als Trainingswettkampf auswählen, da hier das Bergablaufen entfällt.
- Einsatz als Ersatz für den langen Lauf am Wochenende
Mittel- und kurze Ultradistanzen (30 – 50 km) eignen sich hervorragend, einen langen Trainingslauf in der Vorbereitung für einen noch deutlich längeren Trailwettkampf durch einen Trainingswettkampf zu ersetzen. Wer z.B. einen 8-stündigen Long Run auf dem Trainingsplan stehen hat, kann stattdessen an einem Trailwettkampf teilnehmen, für den sie oder er bei 100 % Einsatz fünf bis fünfeinhalb Stunden brauchen würde. Am besten sortiert man sich am Start weiter hinten als üblich im Feld ein und startet gemütlich ins Rennen. Wer von vornherein weiß, dass er oder sie Probleme haben wird, sich zurückhalten, sollte die Pacing-Tools der verschiedenen Sportuhren-Hersteller nutzen, um nicht zu überziehen.
- Einsatz als „Gut“-Training
Ein langer Trainingswettkampf kann auch dafür genutzt werden, seinen Magen und Darm (englisch: gut) zu trainieren. Denn bei Wettkämpfen gibt es in regelmäßigen Abständen Verpflegungsstationen. Im Training müsste man selbst die gesamte Verpflegung am Körper tragen, vorher irgendwo deponieren oder man müsste Freunde bitten, die Verpflegung auf der Trainingsstrecke zu reichen. So kann man auf relativ komfortable Weise seinen Magen-Darm-Trakt auf die Strapazen des „richtigen“ Wettkampfs vorbereiten. Aber Achtung: Laufe gemütlich!
- Einsatz als Downhill-Training (Technik-Training)
Man kann einen Trainingswettkampf auch dazu nutzen, um seine Downhill-Skills zu verbessern. So kann man eventuell hinter anderen Läuferinnen und Läufern herlaufen und die Schrittfolge imitieren. Dies ist vor allem für etwas unsichere Akteure im Downhill extrem hilfreich, um die Trittsicherheit zu erhöhen, da man nicht selbst entscheiden muss, wo man den nächsten Schritt hinsetzt. Ein anderer Grund ist die Simulation der Rennsituation, denn im Feld ist es manchmal schwieriger, wenn man überholt wird oder im Downhill selbst überholen muss. Zudem sollte man seine Muskulatur hin und wieder an das schnelle Bergablaufen gewöhnen. Damit der Wettkampf ein Trainingswettkampf wird, versteht es sich von selbst, bergauf ruhig zu laufen und nicht unbedingt den gesamten Downhill zu ballern, sondern nur Teile des Downhills.
Egal, zu welchem Zweck du nun einen Trainingswettkampf in dein Training einbaust. Achte darauf, dass du dich und deinen Körper nicht überforderst. Und halte dich an unsere Vorgaben, damit dein Trailrunning-Sommer ein langer und schöner wird.