„Lass uns heute eine lockere Runde auf den Wank* laufen. Sind ja nur 1.000 Höhenmeter und 12 Kilometer. Aber wirklich ganz easy.“ Diese Aufforderung unter Trailrunnern wirkt im ersten Moment völlig harmlos. So oder so ähnlich könnte auch ein Satz im Taunus, Fichtelgebirge, Bayerischen Wald oder Harz aussehen. Einfach mal eine gemütliche Runde mit vielen Höhenmetern laufen. Was ist schon dabei?
(*der Wank ist einer der Hausberge Garmisch-Partenkirchens und ist 1780 m hoch)
Irgendwo anders im Tal. „Lass uns heute 12 km ganz locker laufen. Wir sollten aber auf keinen Fall schnell laufen, sodass unser Puls irgendwo in Zone 1 oder Zone 2 bleibt.“ Schon wieder wollen ein paar Läuferinnen oder Läufer 12 Kilometer laufen. Doch dieses Mal anscheinend komplett ohne Höhenmeter und mit einer strikten Tempo- und Pulsvorgabe.
Zweimal also 12 Kilometer, zweimal also einfach nur ein lockerer Lauf. Man könnte meinen, diese beiden Trainingseinheiten sind nahezu identisch. Nur einmal eben unterhalten sich zwei Trailrunner, und das andere Mal zwei Straßenläufer. Man könnte zudem ebenfalls meinen, dass beide dieselben Ziele und Motive verfolgen: Spaß haben, Freude an Bewegung, soziale Kontakte pflegen, Natur genießen, sich selbst und den Körper spüren, gesund bleiben, Leistungsfortschritte erzielen. Ich will mich auf das letztgenannte Ziel beschränken, den Leistungsfortschritt. Ich behaupte nämlich, dass sehr viele Trailrunner genau dieses Ziel unwissentlich, aber auch mit voller Absicht, sabotieren.