Hoka Speedgoat 6

Hoka Speedgoat 6

Da ist das Ding, will man fast in Oliver Kahn-Manier rufen. Viele werden ihn herbeigesehnt haben, den Hoka Speedgoat 6, die neueste Auflage des wohl populärsten Trailschuhmodells der Gegenwart. Was hat sich im Vergleich zum Vorgänger verändert? Kann man als Speedgoat-Fan unbedenklich zum 6er greifen? Wir sind den Schuh ausführlich gelaufen, haben ca. 150 Kilometer und tausende Höhenmeter im neuen Hoka hinter uns gebracht (wie man unschwer auf dem Produktbild erkennt). Hier sind unsere Testeindrücke, aufgeteilt in drei Kernaussagen.

1. Speedgoat bleibt Speedgoat

An allererster Stelle die gute Nachricht: Wer die Vorgängerversionen des Hoka Speedgoat gerne gelaufen ist, wird sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch im Speedgoat 6 wohlfühlen. Hoka bleibt seinem Konzept treu und ist verständlicherweise sehr vorsichtig, wenn um spürbare Veränderungen seines Trail-Beststellers geht. Das ist gleich geblieben: Die Passform ist nach wie vor mittel bis schmal, der Grip ist dank 5 mm Stollen und Vibram Megagrip erneut herausragend und der Schuh fühlt sich auf so ziemlich jeder Art von Trail zu Hause.

2. Neues Obermaterial ein Gewinn

Die größten Veränderungen zum Vorgängermodell gibt es ganz klar beim Obermaterial. Das stretchbarere Mesh des Speedgoat 5 hat uns zwar nach etwas Laufzeit mehr Raum für breitere Füße geschenkt, doch das hat auch erhebliche Nachteile mit sich gebracht. Ein fester Halt war nach kurzer Nutzungsdauer nur noch schwer herzustellen, das Obermaterial drohte auszuleiern. Das Problem wurde von Hoka nun adressiert. Das neue Matryx-ähnliche Mesh ist deutlich robuster und formtreu. Mit anderen Worten: Es ist dank des neuen Uppers ein dauerhaft guter und stabiler Halt gewährleistet. Auch die Haltbarkeit hat sich mit dem widerstandsfähigerem Material verbessert. Es wurden weitere Punkte optimiert. Die Zunge ist verlängert worden (auch wenn sie nach wie vor etwas zu kurz geraten ist) und unterhalb der Schnürung noch besser gepolstert. Eine Anziehhilfslasche wurde an der Fersenkappe verbaut. Allesamt begrüßenswerte Verbesserungen, wie wir finden.

3. Die Dämpfung ist weniger weich als man denkt

Was manche überraschen dürfte, ist, dass der Speedgoat 6 trotz hoher Mittelsohle (an der Ferse steht der Fuß 40mm hoch) und üppig-wirkender Dämpfung alles andere als ein weicher Schuh ist. Dies ist vielleicht eines der großen Missverständnisse, wenn es um diesen Schuh geht. Hoka ist zwar bekannt für seine maximal-gedämpften Straßen- und Trailschuhe. Man könnte sogar sagen: Das Thema Dämpfung gehört wie kein anderes zur DNA der französischen Marke. Der Dämpfungsschaum des Speedgoat 6 ist allerdings eher fest als soft, mehr Brett als Kissen. Das ist kein Versehen von Hoka, sondern scheint uns durchaus gewollt. Denn was soll der Schuh eigentlich leisten? Er soll über einen langen Zeitraum über jede Form von Trail laufen können. Genau das kann er. Er bietet durch die Sohle enorm viel Schutz vor Steinen, Wurzeln und allem anderen, was nach vielen Stunden auf dem Trail nervig werden kann. Wir haben es hier mit keinem der Superschäume der High-Performance-Karbonplatten-Schuhe zu tun. Nein, der Speedgoat 6 dämpft, wo er soll, unserer Meinung absolut ausreichend, ohne auf ein Maß an Festigkeit zu verzichten, was ein deutliches Mehr an Stabilität bringt. Insbesondere im Vergleich mit der eben erwähnten Schuhkategorie. Wäre der Speedgoat 6 noch weicher, bräuchte er vermutlich eine stabilisierende Platte in der Mittelsohle, um nicht wackelig zu werden.

Insgesamt haben uns die Laufkilometer im Speedgoat 6 sehr gut gefallen. Er bietet viel Schutz und guten Komfort für lange Strecken. Trotz des hohen Stands fühlt man sich auch im technischen Gelände stabil und sicher, etwas, das bei vergleichbaren Modellen von anderen Herstellern nicht immer gewährleistet ist. Ein massenkompatibler Trailrunnigschuh, der Anfänger und Fortgeschrittene, leichte und schwere Läuferinnen und Läufer gleichermaßen ansprechen möchte.

Fazit: Der Speedgoat 6 ist eine klare Verbesserung zum Vorgängermodell. Das neue Obermaterial macht einen großen Unterschied. Der Hoka Speedgoat wird auch mit dieser Version ein großes Publikum finden. Zurecht.

Produktdaten

Gewicht278 g (Herren)/ 232 g (Damen)
Sprengung5 mm
Preis160 Euro

Andere Tests

Test

The North Face IKB Summit Superior Regenkollektion

Test

Thrive Peak Recovery Bier