Hoka Mafate X

Dieser Schuh wurde explizit für den Downhill gebaut – den gut laufbaren Downhill! Das ist uns beim Testen des neuen Mafate X von Hoka mit jedem Kilometer mehr bewusst geworden. Der Mafate ist bei Hoka seit jeher ein stark gedämpfter Schuh für Langdistanzen im Gelände. Mit dem Mafate X scheinen es die Entwickler aus dem Hause Hoka nun auf die Spitze treiben zu wollen. Das X steht bei Hoka dafür, dass eine Carbonplatte verbaut wurde. In diesem Fall eine, wie ein X gegabelte. Mit einer Absatzhöhe von 5 Zentimetern treibt es der Mafate X nun auf die Spitze – aber nicht nur optisch. Hier ist wirklich alles auf Komfort und Dämpfungsperformance ausgelegt. Zwei verschiedene Schäume (PEBA und EVA) kombiniert und massig eingesetzt, sorgen für ein maximales Dämpfungserlebnis. Tatsächlich ist das Dämpfungsverhalten aber nicht butterweich. Es ist eine starke Stabilität im Schuh vorhanden, und es bedarf einiger Impact-Energie, bevor sich einem das ganze Komfortspektrum des Schuhs eröffnet. Auch ist der Schuh insgesamt  sehr steif. Er lässt sich sowohl lateral als auch in Fußabdrucksrichtung selbst bei vermehrtem Kraftaufwand kaum verbiegen. Die Passform gefällt uns, wie bei fast allen Hoka-Schuhen, außerordentlich gut. Sie ist sehr präzise, weist keine Mängel auf und ist tendentiell eher schmal – obwohl sie sich gut an die meisten Fußformen anpassen lässt.

Wie läuft sich der Schuh?

Der Mafate X ist ohne Frage extrem. Wer aufgrund der Carbonplatte ein neues Level an Vortrieb auf der Ebene erwartet hätte, wird eher enttäuscht. Der Mafate X ist kein Schuh für besonders schnelle und ambitionierte Läufer. Dafür ist er mit knapp 350 Gramm auch deutlich zu schwer. Behände bergauf zu tippeln oder Wendigkeit im technischen Terrain ist auch nicht seine Stärke. Tatsächlich eröffnet dieses Modell seinem Träger in der Ära maximal gedämpfter Schuhe noch einmal ein neues Maß an Komfort und Unterstützung. Besonders im Downhill kann man dies eindrucksvoll nachvollziehen. In dieser Disziplin unseres Sports, die mit Abstand am meisten Impact auf unseren Körper ausübt, schluckt dieser Schuh Aufprallenergie in einer bisher noch nicht gekannten Dimension. Wer nach einem Downhill mit dem Mafate X immer noch Muskelkater hat, muss aber wirklich richtig geballert haben. Natürlich mangelt es einem Schuh, der so extrem auf eine Fähigkeit ausgelegt ist, an anderen, dadurch hinten runtergefallenen Eigenschaften. Die offensichtlichsten wurden schon genannt: Der Mafate X ist kein agiler, wendiger oder gar schneller Schuh. Was er definitiv ist: sehr stabil – vorausgesetzt, man ist es gewohnt, mit dieser Art von Schuh zu laufen (sehr steif, hoher Aufbau, eher wenig Bodengefühl). Falls nicht, braucht es etwas Eingewöhnungszeit, um sich mit dem Mafate X anzufreunden.

Im Sohlenbereich findet der sehr gut funktionierende Vibram-Gummi mit den 3,5 mm tiefen Stollen nur sehr partiell Verwendung. Große Teile der Dämpfung sind dem Bodenkontakt ungeschützt ausgesetzt, was natürlich, vor allem im groben Gelände, dem Schuh empfindliche Schäden zufügen könnte.

Der Mafate X ist ein expliziter Ultratrailschuh für sehr lange Distanzen. Hoka selbst richtet sich im Marketing für diesen Schuh an Läufer:innen, die unter Umständen mehrere Tage unterwegs sind. Vom Gelände her sehen wir ihn definitiv im gut laufbaren, einfachen Gelände, welches keine großen Hindernisse aufweist.

Fazit: Hoka war schon immer die Marke, die es sich traute, vermeintliche Grenzen zu überschreiten – natürlich besonders im Segment maximal gedämpfter Schuhe. Der Mafate X ist wieder ein Zeugnis davon. Wer keine Kompromisse im Bereich Komfort eingehen möchte, vielleicht etwas mehr Körpergewicht mitbringt und sehr, sehr lange unterwegs ist, dem sei dieser Schuh unbedingt ans Herz gelegt. Alle anderen: Finger weg!

Produktdaten

Preis: 225 Euro
Gewicht: 344 Gramm (Männer), 294 Gramm (Frauen)
Sprengung: 8 mm

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