Coros Apex 4

Produktdaten

Größe und Gewicht: 46 mm (64 Gramm) / 42 mm (56 Gramm)
Preis: 499 Euro / 449 Euro
Akkudauer: 65 Stunden / 41 Stunden
Sensoren: Mikrofon, Lautsprecher, optischer HR Sensor, Barometer, Accelerometer, Gyroscope, 3D Kompass, Thermometer, Pulsoxymeter, Elektrokardiogramm Sensor

Die Coros Apex 4 ist das Modell der Wahl von Kilian Jornet. Der Ausnahmeathlet nutzte seine Uhr bei seinem States of Elevation-Projekt. Er lässt sich folgendermaßen zitieren:

„In den Bergen zählt Vertrauen. Du musst deinem Körper vertrauen, deinen Partnern – und deiner Ausrüstung. Wenn du beginnst zu zweifeln, ob etwas kaputtgehen oder ausfallen könnte, verlierst du den Fokus. Die APEX 4 ist einfach und zuverlässig. Der Akku hält tagelang, sie ist so leicht, dass man sie vergisst, und die Navigation ist sehr einfach, sehr smart und sehr schnell. Für mich ist das perfekt – ich will mir keine Gedanken um die Uhr machen, ich will mich einfach bewegen und mich darauf verlassen können, dass sie performt.“

Unsere Einordnung der Apex 4

Auch wir haben die Uhr in den letzten Wochen ausgiebig getestet.
Zunächst eine kurze Einordnung des aktuellen Uhrenmarktes: Es gibt mittlerweile eine große Auswahl an Modellen unterschiedlichster Hersteller – alle auf sehr hohem Niveau und mit einer kaum noch zu überblickenden Fülle an Funktionen. Die für Trailrunner wichtigen Features wie Navigation, Health Monitoring, Aktivitätstracking, Trainingsauswertung, Smartwatch-Funktionen (Zahlen, Musik etc.), WLAN, zahlreiche Sensoren und vieles mehr werden inzwischen von nahezu allen Herstellern angeboten. Es sind nur noch Details, die die einzelnen Modelle voneinander unterscheiden. Wo also sticht die Apex 4 im Vergleich zur Konkurrenz heraus?

Die Hard Facts

Grundsätzlich ist die Apex 4 das Premium-Modell von Coros. Mit einem Preis von 499,99 Euro für die große Version (die Uhr ist in 46 und 44 mm erhältlich – der einzige Unterschied liegt in Größe und Akkukapazität) ist sie im High-End-Segment vergleichsweise leistbar.
Die Uhr richtet sich – wie auch Kilians Zitat vermuten lässt – an ambitionierte Bergsportler. Diesen Anspruch erfüllt sie ohne Zweifel. Selbst in der großen Version ist die Uhr angenehm leicht und schmal, dabei aber sehr robust verarbeitet. Das Handling ist intuitiv: Mit zwei Knöpfen, dem für Coros typischen Drehrad (nun mit veränderter Position rechts oben) und dem Touchscreen navigiert man mühelos durch Menü und Aktivitätsmodus.

Das Display ist kein AMOLED, sondern ein sogenanntes Memory-in-Pixel-Display – dennoch gestochen scharf und farbintensiv. Klar, ein AMOLED-Display wäre noch heller und kontrastreicher, doch uns reichte dieses Display völlig aus. Vor allem freuten wir uns über die deutlich längere Akkulaufzeit, die nur durch diese Technologie möglich wird. Beim Armband setzt Coros auf einen Druckknopf zur Fixierung und verzichtet damit auf die klassische Schlaufe – Geschmackssache. Unser Favorit ist sowieso das Klettverschlussarmband von Coros, welches man dazu kaufen kann.

Was kann die Apex 4 besonders gut?

Wo also sticht die Coros wirklich heraus? Ganz klar: bei der Akkulaufzeit. Mit bis zu 65 Stunden im All-GPS-Modus hat sie eine beeindruckende Ausdauer – zumal die Angaben des Herstellers im Falle von Coros immer sehr verlässlich sind. Nur wenige Uhren dieser Größe können da mithalten. Auch die Navigation wurde deutlich verbessert. Während die Karten bei früheren Modellen noch recht langsam luden, sind sie nun rasch verfügbar – auch, weil man sie nun durch einfaches Wischen nach links schneller erreicht. Das Erstellen von Routen in der App funktioniert ebenfalls sehr schnell und intuitiv. Die Kartenansicht überzeugt, und durch das Drehrad kann man angenehm hinein- und herauszoomen, während man sich per Touchscreen über die Karte bewegt.

Klar, Konkurrenten wie Garmin bieten routenfähige Karten – das kann die Coros nicht. Die Uhr weiß also nicht, wo sie sich auf der Karte befindet, wodurch keine Abbiegehinweise oder automatische Routenerstellungen (etwa nach Distanz oder Belagsart) möglich sind. In der Praxis haben wir diese Funktion allerdings nicht vermisst.

Was ist wirklich neu?

Eine der wenigen echten Neuerungen der Apex 4 ist das integrierte Mikrofon und der Lautsprecher. Damit lassen sich Sprachnotizen aufnehmen und abspielen sowie Telefonate führen – das Smartphone kann also im Rucksack bleiben. Die Sprachnotizen sind ein nettes Extra, im Trainingsalltag haben wir sie jedoch kaum genutzt, auch weil der Kurzbefehl dafür in Konkurrenz zur Kartenansicht steht, die uns wichtiger war. Was noch fehlt, ist eine Schnellfunktion zur Navigation zu markanten Orten in der Umgebung (z. B. Restaurants, Supermärkte, Tankstellen, Toiletten etc.), aber auch das geht wohl nur mit routenfähigen Karten.

Sehr gelungen finden wir die neue Flyover-Video-Funktion. Damit kann man zu jeder Aktivität ein animiertes Video erstellen – ein schöner Mehrwert, gerade fürs Teilen auf Social Media oder unter Freunden.

Potential und Altbewährtes

Was wir bei Coros weiterhin vermissen: Die Anzeige der Aktivitätsparameter (Pace, Herzfrequenz, Zeit etc.) lässt sich nicht direkt an der Uhr anpassen. Für die Individualisierung des Aktivitätsscreens ist weiterhin die App erforderlich.

Zwei Dinge, die uns besonders gut gefallen haben:
Die speziell für Trailrunner entwickelte Effort Pace wird komplexer berechnet als die einfache GAP Pace und ist dadurch stärker auf die individuellen Leistungsdaten abgestimmt. Außerdem bietet die App viele leicht umsetzbare Kraftübungen mit ansprechenden Visualisierungen und passenden Trainingsvorschlägen.

Alle Daten und den komplette Funktionsumfang der Coros Apex 4 findet ihr hier.

Fazit:

Die Coros Apex 4 ist eine High-End-Uhr, die nahezu alle Wünsche erfüllt. Ihre größten Stärken liegen in der Akkulaufzeit und im simplen, aber effektiven Handling. Verbesserungsmöglichkeiten gibt es im Detail – etwa bei der Integration von Musikdiensten (keine Spotify-Anbindung) oder bei den Einstellungsoptionen direkt an der Uhr. Insgesamt macht die Apex 4 ein starkes Angebot an alle Bergsportenthusiasten und liefert ein rundum zuverlässiges Gesamtpaket.

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