Der KAT100 by UTMB hat sich zu einem echten Teilnehmermagneten gemausert. Spätestens seitdem der Lauf im Tiroler Pillerseetal Teil der UTMB World Series ist, werden in Regelmäßigkeit neue Teilnahmerekorde gebrochen. So auch dieses Jahr. Rund 1.500 Trailrunner aus 62 Ländern wollten sich auf einer der fünf angebotenen Distanzen probieren.
Die 100 Meilen-Distanz (genauer genommen 173 Kilometer) wartet mit satten 9.900 hm auf und gilt als Österreichs längster Ultra Trail. Auf ebenjener anspruchsvollen Königsdisziplin konnte sich der österreichische Routinier Gerald Fister (Boa Trailrunnig Team) in 26:08 durchsetzen. Bei teilweise nassen und schlammigen Verhältnissen konnte Fister seine Erfahrung ausspielen und sich langsam nach vorne arbeiten. Erst bei Kilometer 140 hat er die Führung übernommen und hat dann sogar noch einen Vorsprung von fast 2 Stunden herauslaufen können. Das Frauenrennen gewinnt die Spanierin Irene Guembe Ibanez in 34:02.
Dass die Bedingungen schwierig waren, belegt eine DNF-Quote von 52% bei den 100 Meilen. Weniger als die Hälfte der Gestarteten schafften es ins Ziel. Die Finisherzeiten blieben dieses Jahr weit hinter den letztjährigen zurück. Bei ähnlichen Wetterbedingungen blieb 2023 die gesamte Top 10 unter Gerald Fisters Siegerzeit 2024.
Etwas knapper ging es auf dem Endurance Trail (81 km, 4850 hm) zu. Der Favorit Daniel „Dani“ Jung (Team Altra-Alpenplus) gewinnt in 9:40 etwa 20 Minuten vor dem Tschechen Tomas Macecek (Salomon). Bei den Frauen konnte Sylvie Geißer (Craft) ihre längste Distanz seit Geburt ihres Kindes nicht nur finishen, sondern auch gleich gewinnen. In ihrem ersten Rennen für ihren neuen Sponsor Craft konnte sie in 11:50 das Ziel überqueren. „Eine echte Herausforderung waren die sehr widrigen Wetterverhältnisse, die die Strecke zu einer einzigen Schlammschlacht gemacht haben. Die technisch anspruchsvollen Parts in Kombination mit unglaublich rutschigen und löchrigen Trails waren ein echter mentaler und physischer Kraftakt“, schreibt Geißler im Anschluss auf Social Media. Platz 2 und 3 gehen an Michaela Pilat (ASTA) und Karola Rennhack. Letztere bestätigt die Eindrücke von Sylvie Geißler via Social Media: „Ich werde das Wort furchtbar noch einige Tage mit diesem Rennen in Verbindung bringen. Das es hier nur ums Ankommen ging und nicht im irgendeine Zielzeit war nach 10 km klar.“
Einen großen internationalen Superstar der Trailszene konnte der Marathon Trail (51 km, 3250 hm) präsentieren. Der US-Amerikaner Hayden Hawks (Hoka) wollte einen Trainingswettkampf auf seinem Weg zum CCC in 3 Wochen absolvieren. Man kann sagen, es lief nach Maß. In genau 5 Stunden gewinnt der Hoka-Athlet vor den beiden Norwegern Fredrik Bruseth und Stian Dahl Somemrseth. Hayden berichtet via Social Media von für ihn ungewohnt schwierigem Terrain und von tierischen Begegnungen: „Es hat Spaß gemacht. Von einer Kuh gejagt und fast zertrampelt zu werden, hat mir extra Schwung gegeben.“
Die Kanadierin Valerie Arsenault gewinnt das Frauenrennen in starken 6:16, nur vier Minuten vor der zweitplatzierten Polin Claudia Chmielowska. Die Deutsche Anke Friedl (Team Schamel) wird mit 6:37 Dritte.
Auf dem Speed Trail (24 km, 1650 hm) gewinnt der Italiener Matteo Rossi (Hoka) souverän in 2:14 vor Vlad Ixel (Bix) und Manuel Ebert. Bei den Frauen gewinnt Yessica Perez Torrente aus Spanien in 2:46 vor Katharina Esswein und Michaela Kucharikova.