Trailrunning Wochenende kompakt: GTNS, Mayrhofen Ultraks, Infinite Trails, Transalpine Run, Skyrunning WM

Das Trailrunning Wochenende kompakt. Ihr wollt die wichtigsten Rennergebnisse aus der Trailrunningwelt kurz und bündig zusammengefasst? Heute mit Mayrhofen Ultraks, Transalpine Run, Infinite Trails und der Skyrunning-WM.

Mayrhofen Ultraks

Foto: facebook.com/MayrhofenUltraksZillertal

  • Der Mayrhofen Ultraks im Zillertal zählt zu den anspruchsvolleren Ultratrails im Alpenraum. Die längste Distanz (101 km, 8800 hm) führt über den kompletten Berliner Höhenweg, der für seine technischen Passagen bekannt ist. Natürlich muss auch hier nicht jeder und jede 100 km laufen. Es stehen genug mittlere und kürzere Distanzen im Angebot, sodass hier jede fündig werden dürfte. Eine davon ist die 30 km-lange MUZ30-Distanz, die Teil der Golden Trail National Series (GTNS) war und deren finales Rennen darstellte. Das Wetter hat dieses Jahr mitgespielt. Bei wolkenlosen Himmel und Temperaturen um die 25 C° in der Mittagszeit herrschten insgesamt gute Bedingungen auf den Trails.

  • Auf die längste Distanz, die Freitag um 18 Uhr gestartet ist, haben sich 63 Trailrunner gewagt (davon lediglich 6 Frauen). Es ist erst das zweite Mal, dass die komplette Runde gelaufen werden konnte, nachdem die Premiere 2022 wetterbedingt abgesagt werden musste. Dass der Mayrhofen Ultraks ein echtes Brett ist, beweist die Ergebnisliste: Knapp die Hälfte der Teilnehmenden hat ein DNF stehen, es gibt nur 32 Finisher.

    Der Italiener Robert Oberhollenzer gewinnt in 18:46. Bei den Frauen setzt sich Marie-Luise Mühlhuber (Salomon) aus Österreich in 23:43 durch. Mühlhuber konnte bereits 2023 gewinnen und hat ihren Titel somit erfolgreich verteidigt, obwohl es nach ihren Aussagen via Social Media nicht alles optimal gelaufen ist. „Leider hatte ich vom Start weg leichte Magen Darm Probleme, aber das gehört wohl dazu, daß nicht immer alles perfekt läuft“, schreibt sie.

  • Auf der TUX070-Strecke (70 km, 4000 hm), die von der Gletscherbahn Hintertux nach Mayrhofen führt, gewinnt Stefan Ungericht aus Italien in 8:28 vor Constantin Leinekugel (The North Face) aus Garmisch-Partenkirchen. Der Südtiroler Ungericht ist bereits letztes Jahr auf dieser Strecke erfolgreich gewesen. Fun Fact: Er ist auf die Minute genau die gleiche Zeit gelaufen wie 2023.

    Vanessa Schätzle aus Österreich gewinnt in 9:47. Vanessa Schätzle ist ebenfalls eine der vielen Wiederholungstäterinnen bzw. Wiederholungssiegerinnen, denn auch sie konnte diese Distanz bereits 2023 gewinnen, verbessert ihre letztjährige Zeit (2023: 11:03) aber deutlich. Es scheint: Wer einmal beim Mayrhofen Ultraks erfolgreich war, kommt zurück!

  • Eng ging es auf den 50 km zu. Bei den Frauen konnte Sylvie Geißler (Craft) nur gut 3 Minuten vor Valerie Anderl gewinnen. Sylvie Geißler berichtet von einem „hart erkämpften Sieg„. „Es war ein unglaublich schöner, heißer und lehrreicher Tag. Körperlich und mental war’s ein Kampf, der weh tat, mich aber nochmal wachsen ließ!“, schreibt sie auf Instagram. Sie sei 50 Minuten hinter ihrer geplanten Zielzeit geblieben und hätte mit Magenproblemen und der Hitze zu kämpfen gehabt. Aber sie sei „mental gewachsen“, berichtet die junge Mutter.

    Auch bei den Männern war es ein relativ knappes Rennen, das der in der Schweiz lebende Spanier Saul Betancort schließlich in 6:01 vor Stefan Lämmle (6:05) und Lennard Muschinski (6:06) gewinnen konnte.

  • Über den MUZ30, der Teil der Golden Trail National Series war, lest Ihr hier ausführlich.

    Ebenfalls erfolgreich waren Marcel Geißler (The North Face) und Anna Hofer (Scarpa), die den MUZ14 gewinnen konnten.

  • Hier geht es zu den kompletten Ergebnissen.

Infinite Trails

Foto: Ronny Katsch

  • Die adidas Terrex Infinite Trails wurden 2018 zum ersten Mal veranstaltet. Seitdem zählt die Veranstaltung in Bad Gastein zu einen der Konstanten am Ende der Saison. Besonders die verschiedenen Rennformate, die neben klassischen Einzelwertungen auch Teamwettbewerbe beinhalten, machen die Infinite Trails zu einem besonderen Event, das es in dieser Form nur einmal gibt. Über 1600 Trailrunner aus 61 Nationen waren dieses Jahr am Start. Das Event war bereits drei Monate im Voraus komplett ausverkauft. Interessant sind die Statistiken, die uns über die Teilnehmenden bekannt sind: 58% sind jünger als 35 Jahre, 31% jünger als 30 Jahre und rund 43% des Starterfelds sind Frauen.

  • Fangen wir mit den Einzelläufen an. Auf den 15 km konnte Anna Hahner das Frauenrennen in 1:19 für sich entscheiden. Anna Hahner feiert damit ihr Wettkampf-Comeback, nachdem sie letztes Jahr Mutter geworden ist. Jakob Lauerer gewinnt die Kurzstrecke in 1:07.

    Topbesetzt war die 30 km-Strecke. Eine Woche nach seinem DNF beim CCC gewinnt Petter Engdahl (2:48) vor Cole Campell (2:48) und Sven Koch (2:56) ein namhaftes Podium bei den Männern. Engdahl ist nicht der einzige Athlet, der die Infinite Trails als Wiedergutmachungswettkampf (Englisch: „Redemption Race“) nach einem DNF in Chamonix genutzt hat (wie Kimi Schreiber auch, siehe unten). Bei den Frauen gewinnt mit Sheila Avilés Castaño ebefalls ein großer Name auf den 30 km. Castaño hat unter anderem den OCC im Jahr 2022 gewonnen und ist zweimalige Siegerin der Skyrunner World Series.

    Auf den 45 km gewinnt Suman Kulung aus Nepal in 4:41. Die Österreicherin Selina Regenfelder kann sich in 5:43 durchsetzen. Auf den 60 km heißt die Siegerin Isabel Avens (10:14) und der Sieger ist Erland Eldrup aus Norwegen (7:55).

  • Bei den Teamwertungen gewinnt in der Männerkategorie das Team „VO2 average boys“ bestehend aus Eric Lipuma (vor einer Woche Platz 11 beim CCC), Dan Jones (vor einer Woche Platz 4 beim CCC) und Jeshurun Small (vor einer Woche Top20 beim OCC), allesamt für adidas Terrex am Start, in glatten 11 Stunden.

    Das schnellste Frauenteam „TERREX XC SKI TEAM III“ (Alexandra Danner, Sara Hutter, Megan Lane) ist 13:32 gelaufen. Allesamt Athletinnen, die aus dem Wintersport kommen bzw. dort auch noch hauptsächlich aktiv sind.

    In der Mixed-Kategorie gewinnt das Team „Ciao Bella“ mit Kim Schreiber, Martin Anthamatten und Martin Dermatteis in 11:34. Interessant: Kimi Schreiber und Martin Anthamatten hatten beide ein DNF beim OCC. Sicherlich ein verbindendes Element und ein großer Motivationsfaktor, hier als Team eine gute Zeit zu laufen. Kimi Schreiber schreibt passend dazu im Anschluss auf Instagram: „Dieser Sieg ist fürs Herz und für die Seele.“

  • Hier geht es zu den kompletten Ergebnissen.

Fotos: Ronny Katsch, Manuel Marktl, Stefan Schaaf, Sportograf

Transalpine Run

Foto: Klaus Fengler

  • Verganenes Wochenende ist der Transalpine Run gestartet. Bereits zum 19. Mal findet der mehrtägige Etappenlauf über die Alpen statt. Noch nicht ganz so alt ist die RUN2-Wertung. Dieser zweitägige Mini-TAR erlaubt es einerseits in die Atmosphäre eines alpinen Etappenlaufs reinzuschnuppern, andererseits bietet es auch die Gelegenheit, zwei Tage mal so richtig Gas zu geben.

    Die Ergebnisse des RUN2 liegen uns nun vor. Bei den Männern gewinnen die beiden Schweizer des Teams „Hüguläufer“ Martin Lustenberger und Silas Walther. Das Team „Dynafit Sisteract“ von Anna Herfert und Theresa Blank gewinnt die Frauen-Wertung. Und in der Mixed-Kategorie gewinnen Tanja Löwenhagen und Tobi Abt vom Team „Dynafit Squad“.

  • Hier geht es zu den kompletten Ergebnissen.

Bilder der ersten beiden Tage des Transalpine Runs. Fotos: Andi Frank, Klaus Fengler

Skyrunning World Championships

Foto: ©iancorless.com

  • Letztes Wochenende fanden zum achten Mal die Weltmeisterschaften im Skyrunning statt. Mit einer Rekordbeteiligung von 41 Ländern aus fünf Kontinenten und 123 Athletinnen und Athleten gab Wettbewerbe für Einzelpersonen und Teams, sowie einen kombinierten Titel (basierend auf den beiden Disziplinen Vertical und Sky). Neben Vertical und Sky wurde auch ein Skyultra ausgetragen (70 km, 4350 hm).

    Die gastgebende Skyrunning-Veranstaltung Desafío Urbión startet in der nordspanischen Stadt Covaleda. Der Ort mit nur 1.600 Einwohnern liegt auf einer Höhe von 1.200 m im größten Kiefernwald Europas. Die spektakuläre Strecke umfasst sieben Gletscherseen mit drei Gipfeln über 2.000 m und dem Gipfel des Pico Urbiòn auf 2.228 m.

    Acht Länder holten Medaillen: Spanien, Italien, Schweden, USA, Japan, Schweiz, Frankreich, Mexiko. Die DACH-Region ist somit leider leer ausgegangen. Die Top 3-Länder im Medaillienspiegel sind Spanien, Italien und Japan.

  • Hier geht es zu den kompletten Ergebnissen.

Der finale Medaillienspiegel. Grafik: International Skyrunning Federation/skyrunning.com

Jack Kuenzle: Der Unangepasste

Ausgelaufen? Wenn die Motivation verloren geht