Zurück zum Salomon Lindkogel Trail, dem eigentlichen Grund unseres Besuchs in Bad Vöslau. Am Sonntagmorgen starten die Trailrunner auf vier angebotenen Strecken (10 km/370 hm, 21,5 km/1070 hm, 34 km/1420 hm, 54,5 km/2370 hm). Darunter sind einige bekannte Namen aus der deutschen und österreichischen Szene. Die idealen Bedingungen lassen Beobachter auf Top-Ergebnisse hoffen: Der Boden ist trocken, es gibt keinen Niederschlag und die Temperaturen liegen vormittags bei angenehmen 12 Grad.
Beste Voraussetzungen also für die Teilnehmer des 10 km-Laufs. Bei den Männern schaffen es die ersten beiden, Raphael Rakut und Sebastian Falkensteiner, sogar, unter die 40 Minuten-Marke! Streckenrekord! Rakut hat die Nase um ein paar wenige Sekunden vorn. Auch bei den Frauen wird durch Katarina Martinovic mit 50:13 min eine der schnellsten Zeiten in der Lindkogel-Historie aufgestellt. Wir sehen viele sehr junge Nachwuchstalente, zwischen Jahrgang 2006 und 2012 sind und es in die Top 10 schaffen. Die Erklärung: Der 10er ist Teil des Trail Youngster Cups 2025, der vom Österreichischen Leichtathletikverband (ÖLV) ausgerichtet wird. Miriam Rossmann und Maija Schmid beispielsweise sind 13 und 14 Jahre alt und laufen auf Gesamtplatz zwei und drei. So sieht Nachwuchsförderung in Österreich aus!
Auf der teilnehmerstärksten Advanced Trail-Strecke, die ziemlich genau einer Halbmarathon-Distanz entspricht, gab es wie beim 10er bei den Männern einen Zweikampf, bei dem sich Moritz auf der Heide vor seinem Salomon-Teamkollegen Dominik Hohenleitner durchsetzen konnte (mehr dazu hier). Die Siegerin wurde Jessica Koch in 2:11 Stunden, nur knapp 2 Minuten vor ihrer Verfolgerin Anna Wacha.
Die Super Trail-Strecke mit 34 km und 1420 hm konnte Raphael Miks (Scarpa) in sehr starken 2:35 Stunden gewinnen. Das Frauenrennen entscheidet Diana Dzaviza in ebenfalls schnellen 3:13 Stunden für sich. Eine Zeit, mit der sie auf dem 9. Platz Overall landet.
Und auf der Ultra-Distanz? Hier gab es für Julius Ott, der mit seinen 857 ITRA-Punkten zu den deutschen Topläufern gehört, einen Favoritensieg. Julius ist eigentlich dafür bekannt, bei Bergläufen und kürzeren Trails zu siegen. Anscheinend kann er auch Ultra. Bei der anstehenden Weltmeisterschaft im September schielt er aber auf einen Platz beim kürzeren Up-and Down Format. Nur 5 Minuten dahinter kommt der zweitplatzierte Bernhard Ortner ins Ziel. Theresa Döpping gewinnt in 5:32 Stunden bei den Frauen und läuft damit komfortabel in die Top 20 der Gesamtwertung. Tabea Fian wird mit 5:45 Stunden Zweite.
Wir finden, dass der Salomon Lindkogel Trail und das ganze Gebiet Wienerwald echte Geheimtipps für Trailrunner sind, die abseits der hohen Gipfel auf sehr laufbaren und flowigen Waldtrails laufen wollen und einen frühen Saisoneinstieg suchen. Wir freuen uns schon auf das nächst Jahr, wenn beim Lindkogeltrail das 10. Jubiläum ansteht.