Deutschlands größter alpiner Traillauf hat 2024 wieder ein großes Spektakel und echten Spitzensport geboten. Knapp 4000 Läuferinnen und Läufer haben die 6 verschiedenen Distanzen in Angriff genommen. Darunter viele bekannte Namen aus dem DACH-Raum. Alle Strecken waren damit komplett ausverkauft. Trotz eines Schlechtwettereinbruchs am Samstagmittag herrschten weitestgehend gute Bedingungen, die sich auch in schnellen Zielzeiten auf allen Distanzen widerspiegeln. Über den schon am Freitag durchgeführten Garmisch Partenkirchen Trail, der zweite Stopp der Golden Trail National Series, berichten wir in einem gesonderten Rennbericht.
Die große Runde einmal um die Zugspitze ist natürlich die Königsdistanz des ZUTs. Rund 700 Teilnehmer wagten diesen Gewaltmarsch. Die Österreicherin Esther Fellhofer vom Team Asics war es die bei den Damen von Anfang an das Tempo bestimmte und zu einem Start Ziel Sieg lief. Am letzten Anstieg waren ihr die Strapazen deutlich anzusehen, mit einer sehr starken Zeit von 13:56:52 war ihr der Sieg aber nicht mehr zu nehmen. Sehr zufrieden war Dynafit Athletin Maria Purschke bei ihrem Hundert-Kilometer-Debüt auf Rang zwei. Noch glücklicher war wohl nur unsere Redakteurin Juliane Bruneß, die mit dem dritten Platz den größten Erfolg ihrer Karriere feierte. In der morgen erscheinenden „Vom Laufen“ Folge berichtet sie ausführlich über ihren 15-stündige Reise um den höchsten Berg Deutschlands.
Da hatte einer eine Mission: Nach seiner für ihn enttäuschenden Nicht-Nominierung zu Europameisterschaft wollte Pierre Emmanuel Alexandre es allen Zweiflern beweisen, was ihm auf eindrucksvolle Weise gelang: In knapp unter 11 Stunden gewinnt er den größten Ultratrail Deutschlands konkurrenzlos und in überaus beeindruckender Zeit (nur Stephan Hugenschmidt war 2014, allerdings auf nicht vergleichbarer Strecke, noch etwas schneller als er). Wer in Ultratrail-Deutschland die Namen Kowalczyk, Namberger oder Hoffmann in den Mund nimmt, muss von nun an auch Alexandre hinten anhängen.
Nach einem schwierigen letzten Jahr feierte Alexander Westenberger (Team Schamel) ein gelungenes Comeback. Mit seinem zweiten Platz war er sehr zufrieden. Hohe Ambitionen hatte Terrex Athlet Marcel Höche, der lange Zeit auf Rang zwei lief, auf den letzten Kilometern aber mit Problemen zu kämpfen hatte und auf Rang drei zurückfiel.
Über den 86 Kilometer langen Ehrwald Trail blieb Sieger Benedikt Ritter aus Burghausen als einziger unter 10 Stunden. Sensationell der erneute Sieg von Ida Sophie Hegemann, die mit einer Zeit von 10:39:57 den Sieg holte und nur zwei Männern, dem erwähnten Ritter sowie dem zweitplatzierten Johannes Ostfalk (Team Lowa) den Vortritt ließ.
Ein packendes Duell lieferten sich der Terrex Athlet und US-Amerikaner Stephen Kersh und Sebastian Jägerfeld aus Hörden über den Leutasch Trail, mit dem glücklicheren Ausgang für letzteren. Bei den Frauen siegte Ruth Croft souverän vor Kim Schreiber und Simone Schwarz.
Holly Page und Sven Koch (beide Terrex) hießen die unangefochtenen Sieger über die Marathondistanz des Mittenwald Trails.
Ebenfalls herausragend schnell waren die Sieger des 16 Kilometer langen Grainau Trails Moritz auf der Heide und Elisa Maria Legelli.