Kailas Fuga EX 3

Produktdaten

Preis153,00 Euro
Gewicht285 g (Herren EU 42)
Sprengung8 mm

Der Hersteller Kailas Fuga drängt mit viel Tempo auf den europäischen Markt. In China ist Kailas Fuga bereits die meistgetragene Marke für Trailrunningschuhe. Wer dieses Jahr in Chamonix beim UTMB war, wird nicht übersehen haben, dass das Geschäft direkt neben dem Start- und Zielbogen zu Kailas Fuga gehörte. Das ist eine Ansage.

Aber wir wollen über Schuhe sprechen – genauer gesagt über den neuen EX 3. Ein Schuh für die langen Distanzen, so der Hersteller. Dieser Schuh schreit „Trailrunning“. Hier geht’s nicht um Gravel Running oder Door2Trail – nein, der EX 3 macht schon optisch klar: Ich bin ein waschechter Trailrunning-Schuh, der ins ruppige Gelände will.

Wie man sieht, sind wir den Schuh viele Kilometer gelaufen.

Dämpfung, Dynamik und Laufkomfort

Fangen wir bei der Mittelsohle und der Dämpfung an. Der Dämpfungsschaum hört auf den Namen ECCEVAI und soll eine Balance zwischen Dämpfung und Energierückgabe liefern – und zwar genau so viel, dass der Schuh die komplette Distanz eines langen Ultratrails durchhält, ohne Schuhwechsel. Auf unseren Läufen waren wir begeistert vom Dämpfungsverhalten des EX 3. Die Dämpfung fühlt sich dynamisch und schnell an, ist aber dennoch auch bei langsamem Tempo über viele Stunden sehr angenehm. In der Fersenpartie ist der Schuh ganze 36 mm hoch gebaut. Es gibt also genug Material unter dem Fuß, das einen sanft über die steinigsten Trails trägt. Wird es flach und laufbar, zeigt der EX 3 seine Vielseitigkeit – auch in diesem Terrain funktioniert die Dämpfung sehr gut. Selbst auf Asphaltkilometern macht sie eine gute Figur und wird zu keinem Zeitpunkt unangenehm hart.

Stabilität und Grip im technischen Gelände

Interessant ist der Leisten des Schuhs, der im Vorfuß eine auffällig breite Plattform bietet, die für guten Stand und Stabilität sorgen soll. Positiv ist auch, dass die Mittelsohle im Fersenbereich auslaufend nach unten und hinten breiter wird. Diese Form trägt – im Zusammenspiel mit den anderen Komponenten – maßgeblich dazu bei, dass der Schuh im alpinen und technischen Gelände sehr gut performt. Er wird auf unebenen Trails nicht wackelig oder unpräzise, sondern hilft regelrecht dabei, schwierige Passagen sicher zu meistern.

Das liegt auch an der recht aggressiven Außensohle mit 4 mm tiefen Lugs und Vibram-Megagrip-Gummierung. Selbst bei nassen Bedingungen arbeitet die Sohle zuverlässig und gibt Vertrauen – insbesondere, wenn es technisch wird. Feuchte Wurzeln und glatte Steine sind für jede Sohle eine Herausforderung – die des EX 3 meistert das aber wirklich außergewöhnlich gut. Hier haben wir nichts zu meckern. Einen besseren Grip wird man wohl kaum finden.

Kailas Fuga EX 3 vs. Saucony Xodus Ultra 4

Vergleichbar mit

Saucony Xodus Ultra 4

Der Vergleich dieser beiden Schuhe bietet sich an, weil beide Schuhe für lange Distanzen ausgelegt sind und ohne Platten-Technologie auskommen, also keine High-Performance-Schuhe im engeren Sinne sind. Wir empfinden die Saucony-Dämpfung als etwas weicher, was ihm insbesondere auf harten, laufbaren Untergründen ein etwas mehr "Straßenschuh"-Gefühl verleiht. Der Kailas Fuga EX 3 ist im technischen Gelände allerdings im Vorteil. Besonders die breite Plattform und die tolle Schnürung sorgen dafür, dass man fast immer einen sicheren Stand hat. Der Saucony neigt im Vergleich dazu im herausfordernden Gelände schwammig zu werden und wirkt leicht instabil. Das fällt besonders auf Trails, die zur Seite abfallen, auf. Der Saucony ist etwas schwerer und kostet knapp 20 Euro mehr. Wer alpine und technisch anspruchsvolle Ultras laufen möchte, ist mit dem Kailas Fuga aus unserer Sicht besser aufgestellt. Sind viele laufbare Passagen dabei und der technische Anspruch moderat, könnte der Saucony eine gute Option sein.

Innovatives Schnürsystem und Passform

Positiv aufgefallen ist uns auch das innovative Schnürsystem, das wie eine Weiterentwicklung des von Salomon bekannten Quicklace-Systems wirkt. Während die Schnürsenkel auf der einen Seite durch eine Öse laufen, ist auf der anderen Seite ein Zughaken angebracht, der bewirkt, dass man im Knöchelbereich einen sehr guten Lockdown hinkriegt. Besonders interessant für Ultratrails ist die Möglichkeit, die Schnürung im Vorfuß unabhängig bzw. individuell einzustellen, ohne die Spannung im Mittelfuß zu beeinflussen. Beides zusammen sorgt für eine sehr gut anpassbare Passform. Unabhängig davon ist der Schuh mittel- bzw. normalbreit geschnitten. Läuferinnen und Läufer mit sehr schmalen Füßen könnten vom guten Schnürsystem profitieren.

Das Obermaterial wirkt robust und widerstandsfähig. Im Fersenbereich ist eine ausgeprägte Gummi-Fersenkappe vorhanden, die zusätzlich Führung gewährleistet. Läuferinnen und Läufer mit sensiblen Achillessehnen sollten den Schuh vor dem Kauf anprobieren. Uns hat der Fersenaufbau gut gefallen – ebenso wie der effektive Zehenschutz. Wir sind überrascht, wie leicht der Schuh trotz des vielen Materials ist. Mit 285 Gramm in der Mustergröße ist der EX 3 wirklich kein Schwergewicht – und bietet dennoch viele Eigenschaften, die üblicherweise mehr Gewicht bedeuten würden.

Fazit: Insgesamt sind wir begeistert vom EX 3 und finden, dass man für 153,00 Euro einen sehr ausgewogenen, geländetauglichen, vielseitigen und qualitativ hochwertigen Trailschuh bekommt, mit dem man viel Freude auf den Trails haben wird.

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