Saucony Xodus Ultra 4

Produktdaten

Preis170 €
Gewicht309 g (Herren) / 280 g (Damen)
Sprengung6 mm

Die Xodus Ultra-Reihe von Saucony wird mit der neuesten vierten Version fortgesetzt. Wie der Name schon andeutet, handelt es sich hierbei um das Langdistanz-Modell des US-Herstellers. In der neuesten Ausgabe gibt es tatsächlich einige Veränderungen, die den Schuh deutlich von seinen drei Vorgängern unterscheiden. Welche das sind, erklären wir euch in diesem Test.

Zunächst einmal müssen wir festhalten, dass wir den Xodus Ultra 3 viel gelaufen sind und ihn grundsätzlich für einen guten Trailschuh gehalten haben. Saucony hat es bei den ersten drei Modellen verstanden, Stabilität mit Dynamik und Reaktionsfreudigkeit zu verbinden. Eine Kombination, die man heutzutage natürlich generell von einem Trailschuh erwarten darf, jedoch hat Saucony diese beiden Elemente besonders gut miteinander in Einklang gebracht. Ein aus unserer Sicht großes Manko war bislang die Außensohle, deren Grip maximal auf trockenen Wegen funktionierte. Sobald der Untergrund feucht wurde, gab es keinen Halt mehr. Damit kommen wir bereits zur größten Neuerung beim Xodus Ultra 4: Saucony hat der aktualisierten Version eine Vibram Megagrip-Außensohle spendiert. Und zwar die Premium-Variante mit 4 mm tiefen Traction Lugs, also Stollen, die durch ihre Form besonders viel Halt bieten sollen – und das auch tun! Bei unseren Testläufen hat die Außensohle erwartungsgemäß zuverlässig funktioniert. Eine große Verbesserung und sicherlich für viele ein zusätzliches Kaufargument. Besonders gut hat uns ein kleines Detail gefallen: Die Außensohle reicht nämlich über die Zehenkappe hinaus (inkl. Stollen), was im wirklich steilen Gelände sehr hilfreich sein kann.

Die Mittelsohle ist im Vergleich zum Vorgänger noch ein Stück dynamischer und reaktiver geworden. Das liegt an der aufgestockten Menge an PWRRUN PB direkt unterhalb des Fußes. Dieser Schaum ist der leichteste und schnellste Schaum bei Saucony und wird auch in den Straßenlauf-Wettkampfschuhen verwendet. Eingebettet bzw. umgeben ist er von einer stabileren und festeren Schicht PWRRUN, dem Basisschaum von Saucony, wenn man so will. Das Zusammenspiel der beiden Schäume funktioniert hervorragend. Der Bounce-Effekt bei Landung und Abdruck ist spürbar, wenn auch natürlich nicht vergleichbar mit High-Performance-Wettkampfschuhen. Für diese Art von Schuh ist das jedoch ziemlich gut. Flachpassagen auf Asphalt sind mit diesem Schuh kein Problem. Auch in diesem Punkt eine spürbare Verbesserung zum Vorgänger. Mit 36 mm ist der Schuh hoch gebaut, weshalb er in die Kategorie der „Max-Cushion-Schuhe“ einzuordnen ist.

Aber wer uns kennt, weiß, dass wir meistens auch etwas zu kritisieren haben – so auch beim Saucony Xodus Ultra 4. Da wäre zum einen die Gewichtszunahme. Wir sprechen hier nicht von ein paar Gramm. Nein, im Vergleich zum 3er hat die neue Version ganze 21 Gramm (Herren, Mustergröße 42 EU) an Gewicht zugelegt. Wow, das ist viel. Wir vermuten, dass die Vibram-Außensohle einen Großteil davon ausmacht. Sind die zusätzlichen Gramm für eine verbesserte Außensohle es wert? Das ist schwer pauschal zu sagen und hängt auch vom Läufertyp ab. Sehr ambitionierte Läufer werden das Zusatzgewicht sicherlich spüren. Im Zweifelsfall würde diese Gruppe auch einen schlechteren Grip für mehr Performance in Kauf nehmen. Die große Mehrheit der Trailrunner dürfte jedoch mehr vom Grip profitieren als Einbußen aufgrund des Gewichts. Daher würden wir nach dieser Abwägung sagen: Als ein für lange Ultras im vergleichsweise niedrigen Tempo ausgelegter Schuh darf das Gewicht etwas vernachlässigt werden, solange der Rest des Pakets überzeugt.

Ein weiterer Kompromiss betrifft das Obermaterial. Hier hat Saucony nachgebessert. Es wurde noch mehr Augenmerk auf Haltbarkeit und Robustheit gelegt. Tatsächlich wirkt das Mesh mit seinen vielen Verstärkungen und der Zehenkappe sehr langlebig. Das ist gut, denn ein Ultra fordert nicht nur uns Trailrunnern, sondern auch unsere Schuhe, sehr viel ab. Was etwas auf der Strecke bleibt, ist die Atmungsaktivität. Während unseres Testzeitraums hatten wir es mit einer Hitzewelle zu tun: Temperaturen über 30 °C waren an der Tagesordnung. Unter diesen Bedingungen kam uns der Schuh warm und wenig luftdurchlässig vor. Auch hier die Frage: Ist das ein sinnvoller Kompromiss? Wir denken ja. Wer ein Hitzerennen vor sich hat, könnte unter Umständen einen anderen Schuh wählen, aber für die meisten Bedingungen ist dieser Schuh wirklich zu empfehlen. Die Passform ist mittel bis breit und dürfte den allermeisten Fußformen gerecht werden.

Fazit: Der Saucony Xodus Ultra 4 hat sich im Hinblick auf Außensohle und Dämpfungsverhalten deutlich gegenüber dem Vorgänger verbessert. Wer einen vielseitigen, komfortablen und robusten Schuh für lange Läufe und Ultras sucht, wird hier fündig. Sehr ambitionierte Trailrunner, die ein hohes Augenmerk auf das Gewicht eines Schuhs legen, dürfte die Gewichtszunahme im Vergleich zum Vorgänger allerdings nicht gefallen.

Direkter Vergleich zu ähnlichen Schuhen:

Saucony Xodus Ultra 4 vs. Hoka Speedgoat 6:
Der Saucony Xodus Ultra 4 ist weicher und reaktiver als der Hoka Speedgoat 6, der im Vergleich eine eher feste Mittelsohle aufweist. Beim Grip nehmen sich beide nichts. Der Speedgoat 6 ist mit einer Sohlenhöhe von 38 mm an der Ferse minimal höher als der Xodus Ultra 4 (36 mm) und wiegt mit 278 Gramm (Herren, Mustergröße) deutlich weniger. Wir empfinden den Speedgoat 6 durch seine breitere Plattform als etwas stabiler im technischen Gelände, den Xodus Ultra 4 dagegen als lauffreudiger in untechnischen Passagen. Die Passform beim Saucony ist breiter als beim Hoka. Der Xodus Ultra kostet 10 Euro mehr.

Saucony Xodus Ultra 4 vs. Salomon Ultra Glide 3:
Die Dämpfung beim Saucony bietet mehr Bounce als die vom Salomon Ultra Glide 3. Der Vibram-Grip beim Saucony ist noch griffiger als die bereits gute hauseigene Contagrip-Außensohle von Salomon. Die Passform ist bei beiden Schuhen ähnlich. Der Salomon wiegt mit 285 Gramm (Herren, Mustergröße) deutlich weniger und kostet 20 Euro weniger als der Xodus Ultra 4.

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