So klappt die Navigation auf dem Trail

Sich beim Trailrunning verlaufen? Zuweilen gar nicht so verkehrt, schließlich sind die bekannten Pfade nicht immer die reizvollsten. Aber ehrlicherweise kann es auch ganz schön nerven. Heutzutage muss sich niemand mehr verlaufen. Wir erklären, wie man mit modernen Karten-Uhren immer auf dem richtigen Pfad bleibt.

„Wenn man nicht weiß, wohin man will, kommt man am weitesten.“ Auf den Trailrunning-Sport bezogen könnte man dieses schöne Zitat von William Shakespeare auch folgendermaßen adaptieren: „Wer den Weg nicht kennt, sollte in wirklich guter Form sein.“ Ein ungewollter Umweg kann Zeit, Kraft und vor allem Nerven in Anspruch nehmen. Auch wenn uns nach Shakespeares Meinung ein Umweg am Ende sogar weiterbringen kann, wollen wir beim Trailrunning ungeplante Extraschleifen doch lieber vermeiden. Tatsächlich gehört die Navigation heutzutage zu den Fähigkeiten, die ein guter Trailrunner im Repertoire haben sollte. Sei es für den Wettkampf oder für private Abenteuer. An dieser Stelle möchten wir euch einige Tipps mit auf den Weg geben, wie ihr mit einer modernen Trailrunning-Uhr mit Kartenfunktion sicher navigiert.

Wann macht es Sinn, die Routennavigation zu nutzen?

Eigentlich fast immer, wenn man im unbekannten Terrain unterwegs ist. Wer das Laufen mit Track und Karte intuitiv beherrscht, entledigt sich einer kognitiven Gehirnleistung. Das ist gut, denn deine Energie brauchst du beim Laufen vor allem in den Muskeln. Selbst bei Routen, die man eigentlich gut zu kennen meint, macht es Sinn, nach Navigation zu laufen. An vieles kann man sich nach einer gewissen Zeit einfach nicht mehr erinnern. Vor allem bei Wettkämpfen wird die Routennavigation essenziell. Egal wie oft du den Wettkampf schon gelaufen bist, egal wie gut die Markierungen sind, du solltest den Track der Strecke immer auf der Uhr haben. Achte darauf, dass du das Laufen mit Karte mit deiner Uhr schon vorher im Training mehrfach ausprobiert hast. Wer die Kartennavigation gut beherrscht, mindert die Gefahr, sich zu verlaufen erheblich und vergeudet keine Energie, weil er sich ständig fragen muss, ob er noch auf dem richtigen Weg ist.

Wie erstelle ich eine Route?

Bei Wettkämpfen ist es einfach. Jeder Veranstalter stellt inzwischen die GPX-Daten der Strecken zur Verfügung. Du musst sie nur downloaden und auf die Uhr laden. Willst du dich bei Trainingsläufen und privaten Abenteuern navigieren, macht es Sinn, sich eine Route zu bauen oder generieren zu lassen. Bin ich an einem unbekannten Ort und will einfach nur schnell meinen 10 Kilometer-Trainingslauf auf einer schönen Trailrunningstrecke absolvieren, bietet es sich an, die Algorithmen des Handgelenksbegleiters zu Rate zu ziehen und sich eine Route erstellen zu lassen. Bei Garmin heißt diese Funktion „Roundtrip Routing“. Ich kann die Strecke in der App oder direkt auf der Uhr erstellen lassen. Das einzige, was ich eingeben muss, ist die gewünschte Kilometeranzahl und in welche Himmelsrichtung (Süd, Nord, Ost, West) ich laufen will. Auf Grundlage ihrer umfangreichen Datenbank erstellt Garmin dir nun eine Laufrunde, welche die beliebtesten Laufrouten berücksichtigt. Das funktioniert einwandfrei.

 

Es gibt aber natürlich Situationen, in denen willst du nicht irgendeinen Weg nehmen, und erst recht nicht den Beliebtesten. Jetzt macht es Sinn, sich eine individuelle Route anzulegen. Auch das geht heute einfach und schnell. Zum Beispiel über „Garmin Connect“ im Browser oder direkt in der App.

Tipp: Je größer der Bildschirm, desto besser die Übersicht und das Handling bei der Routenplaung.

Auch hier ist das Routenerstellen inzwischen unproblematisch. Du setzt einfach Wegpunkte auf der Karte, die automatisch verbunden werden. Wie die Punkte verbunden werden, entscheidest du. Man kann aus drei Möglichkeiten auswählen: Beliebten Routen folgen, auf Straßen navigieren, Freihand. Wir empfehlen ersteres als Standardeinstellung zu verwenden. Falls du einen anderen Weg als den vorgeschlagenen wählen möchtest, nutze „Auf Straßen navigieren“. Das System nimmt nun immer den direktesten Weg. Bist du im weglosen Gelände unterwegs oder ist dein Weg nicht auf der Karte eingezeichnet musst du Freihand wählen. Es wird die direkte Linie zwischen zwei Punkten als Weg ausgewählt.

Tipp: Nutze die Heatmap bei der Wegerstellung. Meide bei der Routenwahl Wege, die keine oder kaum Heatmap-Aktivität aufweisen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass dieser Weg nicht mehr existiert oder im schlechtem Zustand ist.

Routenerstellung per App (Garmin Connect)

Garmin bietet darüber hinaus noch weitere hilfreiche Tools an, um dir eine Route nach deinem Bedarf zu erstellen. Beispielsweise kannst du dich zum Startpunkt deiner Aktivität zurück oder zu einem von dir gewählten „Point Of Interest“ (Restaurants, Fahrradläden, Geldautomaten, Sehenswürdigkeiten, Supermärkte und vieles mehr) navigieren lassen. Dies alles ist bei Garmin über die Uhr mit wenigen Klicks ansteuerbar. Auch während der laufenden Aktivität.

Mit GPX-Track navigieren

Route fertig erstellt? Ab auf den Trail! Eine kartenfähige Uhr erleichtert die Routennavigation enorm und ist im Trailrunning heutzutage fast Standard. Du erkennst alle Wege und kannst einsehen, wie sich deine Route in den folgenden Kilometern im angezeigten Gelände entfaltet. Die bei Garmin standardmäßig installierten TopoActive-Karten sind ausgesprochen detailgetreu, bieten die besten Voraussetzungen, um jegliches Verlaufen der Vergangenheit angehören zu lassen. Aber: Verlaufen geht schnell. Viel schneller als man denkt. Auch mit Karte. Deshalb gilt: Übung macht den Meister. Das regelmäßige Handling mit der Kartenfunktion schafft Routine und Sicherheit.

Tipp: Hast du einen Track auf die Uhr geladen, zoome weit in die Karte hinein, um alle Details und Wege zu erkennen. Nutzt du die Karte ohne Track (auch das ist möglich und hilfreich), zoome erst einmal weit heraus, um dir eine Übersicht zu verschaffen. Mit dem Touch-Display kannst du dich gut innerhalb der Karte bewegen.

Navigieren nach einem geplanten Track mit der Garmin Enduro 3.

Bei Garmin Uhren empfehlen wir folgende Navigationseinstellungen für das Trailrunning:

  • Dunkler Modus: Aus

  • Hoher Kontrast: Aus

  • Ausrichtung: In Bewegungsrichtung

  • Auf Straße zeigen: Aus

  • Detailgrad: Hoch

Wer mit Track navigiert, findet bei Garmin zwei sehr nützliche Screens, die man sich unbedingt anzeigen lassen sollte:

  1. Die Übersicht des Höhenprofils der Route: So weißt du genau, wie viele Anstiege noch auf dich warten und wie viel du von der Route schon geschafft hast.
  2. Die ClimbPro-Anzeige: Hier siehst du, wie lang es noch bis zum nächsten Anstieg ist oder wo du dich im aktuellen Anstieg befindest. Außerdem siehst du, wie steil der Anstieg ist.

Climb Pro Anzeige und Höhenmeter-Profil auf der Garmin Enduro 3.

Wie elementar eine Kartenfunktion auf der Uhr sein kann, zeigt folgende abschließende Anekdote des Autors:

„Winter 2023. Ich habe ausnahmsweise mal die Laufschuhe im Schrank gelassen und die Ski aus dem Keller geholt. In der Kelchsau in den Kitzbühler Alpen will ich einen entlegenen Gipfel besteigen. Die Wetterprognose ist gut. Erst am Nachmittag soll ein Tiefdruckgebiet einziehen. 11 Uhr: Am Gipfel werde ich von dichten Wolken überrascht, die ich nicht kommen sah. Innerhalb weniger Minuten stecke ich in einem kompletten White Out fest. Der aufziehende Wind hat meine Aufstiegsspuren verweht. Gott sei Dank habe ich meine kartenfähige Uhr dabei. Langsam aber stetig taste ich mich den Berg hinab. Bei zwei Meter Sichtweite ist das Skifahren nicht einfach. Aber ich weiß, dass mich keine unangenehmen Überraschungen erwarten, wenn ich mich entlang meiner Aufstiegsspur bewege, welche ich auf meiner Uhr sehe. Ich mache drei Kreuze als ich wieder am Auto angekommen bin. Keine Ahnung, wie diese Geschichte ohne Uhr ausgegangen wäre.“

Dieser Artikel ist in Kooperation mit Garmin enstanden.

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