Ist Trailrunning gefährlich? Unsere Tipps für mehr Sicherheit auf den Trails

Trailrunning – Ist das nicht gefährlich? Diese Frage taucht regelmäßig auf. Einzelne Schlagworte wecken bedrohlich wirkende Assoziationen: Wälder, Berge, Dunkelheit, Kälte, Hitze, Stürze, Blut. Wer mag jemandem in Anbetracht dessen den Eindruck verdenken, Trailrunning sei ein gefährlicher Sport? Mit unseren Tipps seid ihr immer auf der sicheren Seite.

Gestellt wird die Frage, ob Trailrunning gefährlich sei, bevorzugt von Menschen, denen unser Sport fremd ist. Sie haben eine mutmaßlich unvollständige Vorstellung von dem, was Trailrunner tun. Davon ausgehend, dass „Leben überhaupt heißt in Gefahr (zu) sein“, wie schon Friedrich Nietzsche wusste, birgt Trailrunning, je nachdem an welchem Ort man es betreibt, sicherlich mehr objektive Risiken als Sportartarten wie Golf oder Curling. Nachrichten von Unglücken während Trailrunningevents, teilweise mit dramatischen Folgen, prägen das Image unseres Sports mit.

Besonders wenn die Läufe länger werden, man auf Trails abseits von Urbanität und Zivilisation läuft und die Wegbeschaffenheit in ihren technischen Anforderungen ansteigt, nehmen die Risiken zu. Die da beispielsweise wären: ein unvorhergesehener Wetterumschwung, eine Verletzung nach einem Sturz oder schlicht und einfach Orientierungslosigkeit im fremden Gelände. Wie derlei Risiken minimiert werden können und wie man sich im Fall der Fälle helfen (lassen) kann, klären wir in diesem Artikel.

Routenplanung

Wer neue Laufreviere entdecken möchte und auf fremden Trails unterwegs ist, sollte die Route vorher so genau wie möglich geplant haben. Dazu gehört neben dem Wissen um Distanz und gegebenenfalls Anzahl der Höhenmeter auch Informationen über die Art der Trails, über Wasserquellen und Gaststätten oder Hütten und deren Öffnungszeiten. Sind technische Abschnitte dabei, sollten Streckenbeschreibungen, Videos und Bilder im Internet konsultiert werden, um die Schwierigkeit einschätzen zu können. Je besser die Vorbereitung, desto sicherer ist das Laufabenteuer. Auch das subjektive Sicherheitsgefühl steigt, wenn man weiß, worauf man sich einlässt.

Praktische Tipps für das Laufen im technischen Terrain gibt es hier:

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Die Kartennavigation mittels einer leistungsfähigen GPS-Uhr ist ebenfalls absolut unumgänglich. Auf den Trails gibt es immer wieder unklare Situationen, kleine Pfade, die links und rechts abzweigen und die Verwirrung stiften können. Wer plötzlich vor einer uneindeutigen Markierung oder Beschilderung des Wegs steht, macht einfach kurz den Uhrencheck. Auf dem Trail sollte nichts dem Zufall überlassen werden. Nur wer eine Navigationsfunktion oder besser noch: den GPX-Track auf seiner Uhr hat, kann mit voller Zuversicht und mit einem guten Gefühl in sein Trailabenteuer starten.

Wir haben aktuell die neue Enduro 3 von Garmin im Test (Testbericht folgt in Kürze). Mit ihr lässt es sich hervorragend auf den Trails navigieren. Sämtliches topografisches Kartenmaterial ist vorinstalliert und direkt einsetzbar. Die Uhr bietet weitere Sicherheitsfeatures, die wir hier erwähnen wollen. Neben den ebenfalls Sicherheit bietenden 320 Stunden Akkulaufzeit im normalen GPS-Modus gibt es beispielsweise eine Unfallbenachrichtigung. Die Uhr reagiert automatisch und versendet eine Nachricht und die GPS-Position an vorher festgelegte Kontakte (vorausgesetzt die Uhr ist per Bluetooth mit dem Smartphone verbunden).

Foto: Garmin

Kein Mobilfunkempfang?

Für die Trailrunner, die in Regionen ohne Mobilfunkempfang unterwegs sein wollen, empfehlen wir das 5 x 10 cm kleine Satellitenkommunikationsgerät inReach Mini 2 von Garmin. Mit diesem 100 g leichten Gerät ist man garantiert auf der sicheren Seite, kann Nachrichten versenden und empfangen und kann wenn nötig rund um die Uhr einen Notruf absetzen. Wie das funktioniert? Das kompakte inReach Mini 2 nutzt das Iridium®-Satellitennetzwerk, das über eine lückenlose globale Abdeckung verfügt. Es braucht also wirklich kein Mobilfunknetz. Einen kleinen Haken gibt es: Voraussetzung ist neben der Hardware ein aktives Satellitenabonnement, das extra kostet (der günstigste Tarif beträgt 17,99 Euro/Monat). Aber Investitionen in die Sicherheit sind sicher sinnvoll angelegt. Erst recht für Trailrunner, die lange alpine Projekte planen oder Gruppen-Events organisieren.

Auch Veranstaltungen wie der Transalpine Run setzen auf das inReach Mini 2. Der Veranstalter des mehrtägigen Etappenlaufs Plan B ist stolz auf sein „einzigartiges Sicherheits- und Rettungskonzept“, wie uns der verantwortliche Streckenchef Martin Hafenmair im Interview gesagt hat. Neben dem Konzept gehört das richtige Equipment natürlich zur Grundvoraussetzung. Ein Video darüber, wie die Transalpine Run-Medical Crew das inReach Mini 2 benutzt, sehr ihr hier:

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Das technische Zubehör ersetzt nicht die grundsätzlichste Sicherheitsvorkehrung vor einem Traillauf: Es ist immer sinnvoll, jemanden vorab zu erzählen, wo seine Laufroute langführen wird. Ein Zettel auf dem Küchentisch mit einer kurzen Info „Laufe heute den Weg von … bis…“, ist eine kostengünstige und effektive Möglichkeit, die Außenwelt von seinem Vorhaben in Kenntnis zu setzen.

Das inReach Mini 2 von Garmin. Foto: Garmin

Mindestausrüstung immer dabei

Wann ist es sinnvoll, eine Mindestausrüstung bei sich zu führen? Eigentlich immer, sobald abseits von Straßen und Ortschaften gelaufen wird. Dazu gehört, abgesehen von ausreichend Verpflegung, in jedem Fall ein aufgeladenes und eingeschaltetes Smartphone. Eine Laufweste ist für den Transport der Ausrüstung zu empfehlen. Je nach Witterungsbedingungen und Jahreszeit gehören eine Wind- oder Regenjacke und gegebenenfalls ein Paar Handschuhe und eine Mütze ins Gepäck. Eine Rettungsdecke sollte ebenfalls immer mitgeführt werden. Es gilt das Sprichwort: Was man dabei hat, braucht man nicht. Mit anderen Worten: Was an Ausrüstung zur Verfügung steht, fehlt einem im Fall der Fälle nicht.

Foto: Garmin

Fitnesszustand richtig einschätzen

Ein grundlegender Sicherheitsfaktor ist die eigene Leistungsfähigkeit. Warum? Je ausdauernder ein Trailrunner ist, desto besser wird er oder sie sich aus einer schwierigen Situation herausarbeiten können. Ein konkreter Tipp: Wer weiß, dass der bevorstehende Lauf den eigenen Grenzen nahekommen und sie sogar überschreiten könnte, sollte extra viel Zeit in die Planung der Route und Ausrüstung investieren und das Thema Sicherheit mitbedenken.

Ist Trailrunning nun ein gefährlicher Sport? Nein.

Aber können beim Trailrunning Unfälle passieren? Ja, natürlich.

Und das ist genau der Grund, warum wir unbedingt dazu raten, unsere hier aufgelisteten Tipps zu beachten. Wenn ihr das tut, bleibt nur noch eins zu sagen: Raus auf die Trails, Spaß haben (und heil zurückkommen).

Dieser Artikel ist in Kooperation mit Garmin enstanden.

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