Viele von uns Trail- und Ultraläufer:innen hatten ihr „Erweckungserlebnis“ durch ein Buch oder einen Film. Für manche war es Ultramarathon Man von Dean Karnazes, Eat and Run von Scott Jurek oder J.B. Bennas Unbreakable.
Für mich war es der Film A Race for the Soul, eine Dokumentation über den Western States Endurance Run 2001. Etwa 2008, noch als Straßenläuferin, war ich auf der Suche nach Marathon-Dokumentationen und stieß zufällig auf diesen Film. Ich war sofort „hooked“. Was hier gezeigt wurde, war ein fast schon anarchisches Event, die Antithese zu den großen und zunehmend kommerzialisierten Straßenmarathons. Eine Geschichte von Triumph und Tragik, von Psyche und Physis, von individueller Leistung und gemeinschaftlichem Zusammenhalt. Durch diesen Film bin ich nicht nur zum Trail- und Ultrarunning gekommen, ich habe danach jede Dokumentation über den Western States verschlungen, derer ich habhaft werden konnte. Doch Dokus zu finden war gar nicht so einfach. Damals gab es nur wenige Filme über Trail- und Ultrarunning, und selbst diese – meist noch auf DVD – waren oft nur schwer erhältlich.