Es sind mehr oder weniger geschmackvolle Objekte aus Blech, heute aus Nachhaltigkeitsgründen auch gerne mal aus Stein oder Holz. Mit der einen oder anderen Medaille verbinden wir Erinnerungen – an ein perfektes Rennen oder daran, dass wir uns durchgekämpft haben, obwohl fast alles schiefgelaufen ist.
Eines haben aber diese Finishermedaillen gemeinsam: Es sind keine individuellen Leistungsauszeichnungen. Finishermedaillen sind nicht vergleichbar mit den Medaillen, die wir von den Olympischen Spielen oder von Meisterschaften kennen. Bei diesen Wettbewerben werden nur die besten drei Athletinnen und Athleten mit Medaillen ausgezeichnet: Gold – Silber – Bronze. Die Finishermedaillen dagegen unterscheiden nicht zwischen Sieger oder einem Läufer im Mittelfeld oder dem letzten Finisher. Ein jeder bekommt die gleiche Medaille um den Hals gehängt.
Außerhalb Europas gibt es Wettkämpfe, bei denen je nach Leistung unterschiedliche Medaillen vergeben werden. Beim Western States, zum Beispiel, erhalten alle Läufer, die die 100 Meilen in weniger als 24 Stunden absolvieren, eine silberne Gürtelschnalle. Wer länger als einen Tag, aber dennoch innerhalb von 30 Stunden ins Ziel kommt, bekommt eine bronzene Gürtelschnalle.
Andere Rennen, wie der Bear 100 oder der Wasatch Front 100, unterscheiden ebenfalls nach Finisherzeiten und verleihen unterschiedliche Gürtelschnallen für Zeiten unter 24 Stunden, unter 30 Stunden und unter 36 Stunden. Noch komplexer ist die Medailleneinteilung beim Comrades Marathon, einem der ältesten Ultramarathons, der jährlich in Südafrika stattfindet und etwa 90 Kilometer umfasst. Neben den Goldmedaillen für die besten zehn Läufer und Läuferinnen werden hier abhängig von der Finisherzeit insgesamt sieben verschiedene Medaillen vergeben.