Wenn ich morgens aus der Tür gehe, stehe ich direkt an einer Hauptstraße. Der Asphalt ist schon leicht bröckelig von den LKWs, die hier morgens ab 5 Uhr durchdonnern. Wenn man mal Vögel hört, sind es vermutlich Tauben. Sie sitzen bedrohlich in den Baumkronen über den parkenden Autos. Der nächste Grünzug liegt etwa 15 Minuten Fußweg entfernt. Für manche ist er das Ziel der Hunderunde, für andere der perfekte Ort, um Müll abzuladen. In der Ferne kann ich in sämtlichen Himmelsrichtungen Fördertürme entdecken, ich lebe schließlich im Herzen des Ruhrgebiets.
Damit möchte ich nicht sagen, dass es hier hässlich ist, bei weitem nicht. Es ist halt anders. Der Autor Frank Goosen hat mal gesagt: „Woanders ist auch Sch***e!“ – und es passt. Ich mag es wirklich hier zu leben: Die Menschen sind direkt, es gibt eine sehr lebendige Geschichte und diese Region muss sich immer wieder neu erfinden. Aber als Trailrunner, na ja, da gibt es mit Sicherheit schönere Ecken für seinen Trainingsalltag.