„Das ist doch nichts für Mädchen„, dämmte man meine Euphorie ein, als ich entschied mit Anfang 20 meinen ersten 100 km-Ultratrail zu laufen. Ich war mir nicht sicher, ob das was für mich war, denn: Viele weibliche Vorbilder gab es 2012 noch nicht. Zehn Jahre später, ich war inzwischen mehrfache Ultratrailfinisherin, hörte ich neue Ressentiments: Das mit dem Laufen sei ja nun vorbei, jetzt, wo ich schwanger und bald Mutter sei. „Quatsch„, konnte ich dieses Mal entgegnen, „kennt ihr etwa Jasmin Paris nicht?“ Jasmin wer?
„Man muss es sehen, um zu glauben, dass es möglich ist“, sagt Dr. Jasmin Paris THE STANDARD gegenüber als sie 2024 eine der höchsten Auszeichnungen des Britischen Königsreichs, ein MBE, erhält. In Deutschland entspräche diese Honorierung wohl der Verleihung des Bundesverdienstkreuzes. Der MBE-Award würdigt ihre außerordentlichen Leistungen und Dienste für die Gemeinschaft auf dem Gebiet des Berg- und Langstreckenlaufs, die herausragend wie nachhaltig sind und anderen als Beispiel dienen. Ein Vorbild also! Wie hat die 41-jährige Tierärztin und zweifache Mutter aus dem schottischen Edinburgh das geschafft?