Raide LF 2L

Der LF 2L unterscheidet sich von anderen Laufgürteln besonders in seiner Formstabilität. Heißt: Im Gegensatz zu weichen, flexiblen Mesh-Gürteln behält der LF 2L seine breite Struktur bei und rollt sich nicht zusammen. Das ist aus unserer Sicht ein ganz großer Vorteil. Wie oft haben wir einen Laufgürtel angezogen und uns darüber gefreut, wie gut er sitzt, nur um nach den ersten Laufschritten festzustellen, dass er am Körper hochwandert und sich außerdem zu einem dünnen Band verwandelt hat? Das gehört mit Raide der Vergangenheit an. Die Passform des LF 2L ist angenehm eng und lässt sich mit zwei internen Klettverschlüssen gut nachjustieren. Wir haben den Raide gerne etwas höher getragen, eher um die untere Bauchregion als direkt auf der Hüfte. So konnten wir sicherstellen, dass er an Ort und Stelle bleibt und auch vollbepackt nicht auf und ab hüpft. Hier bounced wirklich gar nichts!

Mit 2 Litern verfügt der LF 2L über ziemlich viel Volumen, sodass er als echte Alternative zur Laufweste angesehen werden kann. (Wir haben mit dem LF 2L die größere Version des Laufgürtels der jungen Marke Raide aus Colorado erworben. Es gibt auch eine kleinere Variante, den LF 1L.) Der LF 2L wird mit einer 650 ml Softflask geliefert, die ein praktisches drehbares Verschlusssystem hat, um das Auslaufen im Gürtel zu verhindern. Sie lässt sich problemlos in die große hintere Tasche verstauen. Auch komplett gefüllt bewegt sich die Flask in der Laufbewegung kaum bis gar nicht – toll! Ebenfalls finden wir auf der Rückseite ein Fach mit Reißverschluss, um Schlüssel oder Geld zu verstauen. Im Gegensatz zum erwähnten Naked Belt gibt es bei Raide keine 360°-Meshtaschen, sondern ein großes Fach vorne und hinten, die an mehreren Stellen zugänglich sind. Außerdem gibt es auf der Innenseite zwei weitere Fächer. Abgerundet wird der LF 2L mit einer soliden, klassischen Stockhalterung auf der Rückseite.

Für unseren Long Run hatten wir dabei: 650 ml Flask, Smartphone, Stöcke, leichte Windjacke, 4 Gels, 1 Riegel. Das hat bestens funktioniert. Und das alles ohne Gewicht auf den Schultern. Die Stockhalterung am Gürtel ist, aus unserer Sicht, eine machbare, aber nicht ganz optimale Variante. Künftig würden wir wahrscheinlich eine (nicht/kaum befüllte) Weste mit Köchern zusätzlich tragen, besonders dann, wenn ein häufiger Wechsel nötig ist. Ein Plus beim Raide ist, dass die Rückenpartie mit weichem Textil verstärkt ist und die verpackten Stöcke so nicht direkt auf dem Rücken und der Wirbelsäule für Druckstellen sorgen können.

Der LF 2L wiegt zwischen 144 und 166 Gramm und ist damit schwerer als die reinen Mesh-Gürtel. Der viele Stoff bringt auch eine gewisse Wärmeentwicklung mit sich, gerade im Rückenbereich. Im Winter kein Problem. Im Sommer konnten wir ihn leider noch nicht testen. Der Preis liegt bei 149 Euro. Zu viel für einen Laufgürtel? Mit dem Preis ist er zwar immer noch nicht der teuerste Laufgürtel auf dem Markt (siehe hier), aber er gehört auf jeden Fall in die Premium-Riege unter den Laufgürteln.

Wir finden, der Raide LF 2L ist sein Geld wert. Wer gerne mit Laufgürtel läuft, wird diesen Laufgürtel lieben – ob auf der Hausrunde, im Wettkampf oder auch beim Wandern. Der LF 2L ist bequem, hochwertig und geräumig. Für manche sicherlich eine Komplettalternative zur Weste, für alle anderen mindestens eine sinnvolle Ergänzung.