Rab Windveil Jacket

Produktdaten

Gewicht100,5 g (Herren) / 88 g (Damen)
Preis120 €
PassformSchmal

Sommerzeit ist Windjackenzeit. Wie bitte? Wäre es jetzt nicht eher Zeit für luftige Singlets und schnittige Sonnenbrillen? Ja, auch, aber eine Windjacke gehört zu jeder Jahreszeit – sogar im Sommer – zu den Must-Haves für Trailrunner. Wer im hügeligen oder bergigen Gelände wohnt, wird eine leichte Extra-Schicht in höheren Lagen zu schätzen wissen. Auch spätabends oder frühmorgens ist sie eine praktikable Schicht, die unterwegs schnell an- und ausgezogen werden kann und kaum nennenswertes Extragewicht mit sich bringt. Deshalb haben wir heute im Test: die Windveil Jacket von Rab. Wie hat die Jacke abgeschnitten? Ist diese leichte Windjacke trailtauglich?

Wow, schick. Die Variante, die wir testen, kommt in einem dunklen, sehr stilvollen Blau („Tempest Blue“) mit weißen Schriftzügen. Die Optik gefällt uns sehr – sie wirkt dezent und hochwertig. Aber lassen wir uns nicht vom ansprechenden Look blenden, sondern konzentrieren wir uns auf die Funktionalität.

Die Passform der Jacke ist sportlich bis schmal geschnitten, ohne einzuengen. Der athletische Schnitt gefällt uns gut – besonders dann, wenn die Bedingungen eine Windjacke verlangen. Dann ist nämlich jedes flatternde Stück zu viel, was ziemlich nervtötend sein kann. Nicht so bei der Jacke von Rab. Die glatte Oberfläche aus Pertex® Quantum Air-Material hat sich bei ungemütlichen Bedingungen im alpinen Gelände immer wieder als windabweisend erwiesen – das ist die Kernkompetenz der Jacke. Ein Nachteil der Passform: Das schnelle Überziehen über eine vollgepackte Laufweste mit gefüllten Flasks ist nicht möglich. Hier muss die Jacke stets unter der Weste getragen werden.

Leichtes Nieseln steckt die Windveil Jacket problemlos weg. Bei stärkerem Regen stößt sie allerdings schnell an ihre Grenzen, durchweicht und verliert so ihre Windschutzfunktion. Die Jacke sollte also möglichst trocken gehalten werden. Das gilt auch für intensive, schweißtreibende Abschnitte, etwa im Uphill. Der durchgängige Reißverschluss ermöglicht ein gutes Temperaturmanagement, und die Atmungsaktivität ist für diese Art Jacke außerordentlich gut. Wer jedoch zum Schwitzen neigt, wird keine Mühe haben, die Jacke schnell zu durchnässen. Das bedeutet: Die Jacke situationsbedingt nutzen und eine On/Off-Beziehung zu ihr eingehen – so holt man das Maximale aus ihr heraus. Ist die Windveil nass geworden, lässt sie sich auch relativ schnell wieder trocknen, z.B. wenn man sie an der Außenseite der Laufweste befestigt.

Die Jacke ist superleicht: Für Herren wiegt sie genau 100 g. Damit spielt sie ganz vorne bei Gewicht und fällt kaum auf, wenn sie im Laufgürtel, in der Weste oder einfach in der Hand getragen wird. Beeindruckend!

Weitere kleine Details, die uns gefallen haben: die Daumenschlaufen halten die Ärmel an Ort und Stelle. Der Bund ist leicht elastisch, verhindert das Eindringen von Wind, lässt die Jacke aber dennoch locker und bequem sitzen. Der Kragen ist ein absolutes Plus – ein essentielles Feature für Windjacken. Eine Brusttasche schadet nie, auch wenn diese nicht komplett wasserdicht ist.

Rab Windveil Jacket vs. Gorewear Concurve Windbreaker

Vergleichbar mit

Gorewear Concurve Windbreaker

Beide Jacken kosten gleich viel. Die Jacke von Rab bringt nur etwa zwei Drittel des Gewichts des Gorewear Windbreakers auf die Waage – das ist viel! Das Packmaß der Rab-Jacke ist ebenfalls deutlich geringer. Insgesamt haben wir bei ihr einfach weniger und dünneren Stoff verarbeitet. Die Windveil Jacket von Rab ist deshalb ganz klar die minimalistischer Variante. Der Gorewear Concurve Windbreaker bietet allerings etwas mehr Widerstandskraft und Schutz sowie mit zwei Seitentaschen mehr Stauraum als die Rab-Jacke. Wer nicht auf jedes Gramm achtet, viel Wert auf Komfort legt und einfach „mehr Jacke“ will, sollte sich die Concurve von Gorewear ansehen. Stilbewusste Puristen greifen zur Rab.

Fehlt uns eine Kapuze? Nun, hier könnte eine lange Pro- und Contra-Liste stehen. Aber wir finden: Für die Einsatzzwecke einer Windjacke ist eine Kapuze nicht unbedingt erforderlich. Sind die Bedingungen so schlimm, dass eine Kapuze notwendig wäre, sollte zu einer richtigen Regenjacke gegriffen werden. In allen anderen Fällen würde die Kapuze nur störend flatternd herumhängen und sich aufblähen wie der Bremsballon einer Raumsonde im Landeanflug.

Mit 120 Euro ist die Windveil Jacket von Rab sicherlich kein Schnäppchen. Ein Blick auf den Markt zeigt jedoch, dass Preise zwischen 160 und 220 Euro für vergleichbare Produkte keine Seltenheit sind. Das Preis-Leistungs-Verhältnis der Windveil Jacket bewerten wir daher als gut.

Fazit: Die Windveil Jacket von Rab ist ein leichter, sehr atmungsaktiver und windabweisender Windbreaker, der sich hervorragend als gewichtssparende, aber effektive Extra-Schicht eignet. Richtig eingesetzt, kann sie den Unterschied machen.

Das Packmaß ist dank integrierter Einpackoption in der eigenen Brusttasche gering.

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