Wow! Mit diesem Schuh ist den Tüftlern im Tal von Val di Fiemme ein echter Coup gelungen – so viel schon mal vorweggenommen.
Aber zuerst einmal zur Einordnung: Was will der Prodigio Pro sein? Den Alpinsportspezialisten aus Italien fehlte in den vergangenen Jahren ein schneller Laufschuh – ein Modell, das nicht nur im alpinen Gelände, sondern auch auf laufbarem Terrain überzeugt. Mit dem Prodigio wurde das erste Angebot in diese Richtung gemacht. Der Prodigio Pro geht noch einen Schritt weiter und soll ab sofort der High-Performance-Schuh für alle schnellen Ultratrail-Athleten und -Athletinnen aus dem Hause La Sportiva sein.
Die traditionsbewussten Italiener tun gut daran, im Gegensatz zu anderen Marken auf eine versteifende Carbonplatte zu verzichten. Es ist also kein klassischer Plattenschuh – und dennoch ein sehr schneller Schuh. Der Vortrieb ist stark spürbar und macht richtig Laune. Nur wenige andere Modelle bringen dank Platte noch mehr Explosivität mit. Allerdings haben diese extremen Schuhe alle einen Nachteil, den der Prodigio Pro nicht hat: Sie erfordern eine lange Eingewöhnungszeit und sind im anspruchsvollen Gelände kaum laufbar.
Der Prodigio Pro ist trotz seiner ausgeprägten Vortriebsgene ein erstaunlich stabiler Schuh. Das mag am perfekt designten Obermaterial liegen. Es legt sich optimal um den Fuß, gibt die nötige Stabilität und ist dank des gut gepolsterten Zungenbereichs sogar bequem. Mit Sicherheit trägt auch der Sohlenaufbau dazu bei: Er weist zwar einen starken Rocker auf, bleibt aber flexibel und verzichtet auf versteifende Elemente. Die La Sportiva-eigene Gummimischung zeigte in unserem Test keine Grip-Schwächen.
Fazit: Wer noch mehr Vortrieb braucht, kann zum Terrex Speed Ultra greifen. Wer noch mehr Stabilität sucht, ist mit einem „traditionellen“ Trailschuh besser beraten. Aber kein anderer Trailschuh auf dem Markt vereint aktuell Vortrieb und Geländegängigkeit so gekonnt wie der La Sportiva Prodigio Pro.
Gewicht | 260 g (Herren), 225 g (Damen) |
Sprengung | 6 mm |
Preis | 200 € |