Ein weicher, extrem leichter und luftiger Schaum sowie ein Steifigkeit mitbringendes Element (Platte oder ähnliches) in Rockergeometrie zusammengefügt und fertig ist das Rekord-Versprechen in Laufschuhform. Zumindest auf der Straße hat diese ingenieurtechnische Innovation die Laufwelt revolutioniert. Sämtliche Rekorde sind gepurzelt und im Jahre 2024 kann sich kein Laufschuh-Hersteller mehr leisten, einen solchen Super-Schuh nicht im Programm zu haben. Das oben genannte Grundgerüst bleibt dabei stets unverändert, die Ausprägungen variieren jedoch stark. Wie viel Volumen an Schaum wird verbaut? Ist die Platte aus Carbon oder Kunststoff? Beziehungsweise reichen sogar stabilisierende Stangen, welche die Form einer Hand annehmen (Energy-Rods, Adidas)? Wie luftig ist der Schaum produziert? Letztere Frage kulminierte beim neuen Rekordschuh von Adidas, dem Adizero Adios Pro Evo, sogar in der Aussage, dass die Haltbarkeit dieses Modells einen Marathon nicht überschreitet. Denn: Umso weniger komprimiert ein Dämpfungsschaum ist, umso mehr Reaktivität kann man aus ihm herauskitzeln, umso mehr leidet aber logischerweise auch die Langlebigkeit dieses extrem instabilen Konstrukts.
Der Straßenlauf ist eine Aneinanderreihung unzähliger, aber biomechanisch immer genau gleich ablaufender Schrittfolgen. Er ist damit prädestiniert dafür, einen Schuh für genau diesen einen Einsatzzweck, nämlich den größtmöglichen Vortrieb auf ebenem asphaltierten Gelände, zu optimieren. Auf dem Trail sieht dies etwas anders aus.