„FUCK!“, flucht eine laute Männerstimme am Abend des 7. Dezembers letzten Jahres durch die Straßen des beschaulichen thüringischen Städtchens Ilmenau. Die Stimme gehört Adrian Koch, der auf dem Weg zur Weihnachtsfeier eines örtlichen Studentenclubs noch schnell ein Paket wegbringen wollte. Adrian hat gerade eine WhatsApp-Nachricht bekommen – nicht nur eine, um genau zu sein, sondern Dutzende. Sein Smartphone hört gar nicht auf zu vibrieren. Was um Himmels willen kann das sein?
„Herzlichen Glückwunsch! Nächstes Jahr Urlaub in Kalifornien“, gratuliert ein befreundeter Trailrunner. Adrian lässt das Paket, das er in den Händen hält, vor Schreck fallen. Er hat tatsächlich einen Startplatz für den Western States (Kurzform von „Western States Endurance Run“) bekommen. Wie bitte? Kann das wirklich sein? Die Wahrscheinlichkeit, mit nur einem einzigen Los gezogen zu werden, liegt in diesem Jahr schließlich bei nur 0,4 Prozent. „Ich habe als erstes meine Mum angerufen und dann den Flugmodus meines Handys eingeschaltet, weil ich keinen Plan hatte, was ich tun soll“, erinnert sich der frischgebackene Western States-Lotteriegewinner. Dann sei er erst einmal in den Club gegangen und habe einen Schnaps getrunken.