Der Kampf um den Hochkönigman

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Innerhalb eines Jahres haben sich mit dem „Kaiserkrone Trail“ und dem „Hochkönigman“ gleich zwei bekannte österreichische Trailevents von ihrem bisherigen Veranstalter getrennt. In beiden Fällen ist die Firma B-TRAIL-Events von Thomas Bosnjak betroffen. Der fühlt sich hintergangen und droht mich rechtlichen Schritten. Was sind die Gründe für die Auseinandersetzung?

Die österreichische Trailrunning-Szene erlebt derzeit eine Reihe von Erdbeben. Das erste Mal ruckelte die Erde im letzten Sommer, als sich der „Kaiserkrone Trail“ von seiner Veranstalterfirma B-TRAIL-Events trennte. Diese Trennung verlief keineswegs einvernehmlich, sondern führte zu einer anwaltlichen Auseinandersetzung, die nach wie vor nicht abgeschlossen ist und die droht, sich zu etwas zu entwickeln, womit sich Trailrunner bestens auskennen: eine Schlammschlacht. Nur, dass sie dieses Mal nicht auf, sondern neben den Trails stattfindet.

Nun, im Sommer 2025, ein Jahr später, erschüttert ein weiteres Beben die Erde. Der „Hochkönigman“ trennt sich ebenfalls von B-TRAIL-Events. Auch hier deutet unseren Recherchen zufolge nichts auf eine einvernehmliche Trennung hin. Was bedeutet das? Warum verliert eine der größten Veranstalterfirmen für Trailrunning-Events in Österreich in so kurzer Zeit gleich zwei ihrer wichtigsten Events?

Wir sind auf eine Geschichte gestoßen, in der es um streitbare Persönlichkeiten, ungeschickte Kommunikation und die Frage geht, was eine Trailrunning-Veranstaltung heutzutage alles sein muss und was nicht. Im Kern geht es um den Wandel des Trailrunnings. Es geht um die Frage, was passiert, wenn eine einstige Nischensportart plötzlich Mainstream wird und immer häufiger steigende wirtschaftliche Interessen und immaterielle Ideale einander gegenüberstehen – oft unversöhnlich.

Thomas Bosnjak. Foto: Hochkönigman

Aus Hochkönigman wird Hochkönigkrone und Hochkönig Ultraks

Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht der Name Thomas Bosnjak. Eine Person, die in der deutschsprachigen Trailszene eine gewisse Bekanntheit genießt. Der 1975 geborene Österreicher ist nicht nur ehemaliger erfolgreicher Leistungssportler mit zahlreichen österreichischen Meistertiteln, Top-Platzierungen und Streckenrekorden. Er ist auch Trainer, Verbandsfunktionär innerhalb der 2012 von ihm gegründeten Austrian Trail Running Association (ASTA) sowie Gründer und Chef des bereits erwähnten Veranstaltungsunternehmens B-TRAIL-Events.

Am 17. Juli verkündet Thomas Bosnjak über das Instagramprofil des „Hochkönigman“, dessen alleiniger Besitzer er nach eigenen Aussagen ist, eine folgenreiche Ankündigung: Es wird einen neuen Namen, ein neues Datum im Herbst und ein neues Eventgelände geben. Alles wird neu beim „Hochkönigman“. Besser gesagt: beim Ex-„Hochkönigman“. Denn von nun an soll die Veranstaltung „Hochkönigkrone“ heißen. Der örtliche Tourismusverband, die Hochkönig Tourismus GmbH, hat mit der Jacaranda Sport Consulting GmbH einen neuen Veranstalter gefunden, der das Rennen von nun an zum gewohnten Zeitpunkt Anfang Juni als Teil der Ultraks-Rennformate unter dem Namen „Hochkönig Ultraks“ ausrichten wird. Ein Auf- bzw. Abspaltungsprozess mit dem Ergebnis, dass es zwei größtenteils identische Rennen in der Ortschaft Maria Alm innerhalb einer Saison geben wird. Ein bemerkenswerter Vorgang, den es so im deutschsprachigen Raum noch nicht gab.

Das ehemalige Auto des Rennveranstalters vom "Hochkönigman". Foto: Hochkönigman

Trailrunningpionier und streitbarer Veranstalter

Wir erreichen Thomas Bosnjak an einem späten Montagabend. Sein nächstes Event, der KAT100 by UTMB, steht kurz bevor, und er und sein Team arbeiten auf Hochtouren. Dennoch dauert unser Telefonat zwei Stunden. Der vielbeschäftigte Rennveranstalter hat viel zu sagen. „Für Außenstehende ist das mit dem Hochkönigman ziemlich kompliziert und schwer zu verstehen“, beginnt er. „Obwohl vieles ganz einfach ist.“ Was folgt, ist eine chronologische Nacherzählung der Geschichte des „Hochkönigman“, von der ersten Idee zur Erstaustragung im Jahr 2015 bis heute. Es wäre ihm recht gewesen, weiterzumachen, das wird schnell deutlich. Wer Thomas Bosnjak in seinem unüberhörbaren österreichischen Dialekt zuhört, merkt schnell: Hier spricht jemand, der sich nicht hinter diplomatischen Formulierungen versteckt, sondern das sagt, was er denkt. Ungefiltert, unverblümt, geradeheraus. Eine Eigenschaft, die viele Menschen an ihm schätzen – manch andere aber als provozierend und ungeschickt empfinden. Er selbst ist sich dieser Charaktereigenschaften bewusst. „Ich trete sicher einigen Menschen auf den Schlips. Es gibt Menschen, die mich mögen. Es gibt Menschen, die mich nicht mögen. So wie es bei anderen Menschen eben auch ist. Aber wäre die zweite Gruppe in der Mehrheit, hätte ich beim Hochkönigman keine 2000 Teilnehmer und hätte in vielen auch ehrenamtlichen Aktivitäten rund um Trailrunning und Skyrunning sicher nicht den Zuspruch, den ich erhalte. Auch von vielen anderen Veranstaltern“, sagt er selbstbewusst.

Manuela Ditzinger zusammen mit Thomas Bosnjak. Foto: Sportshot

Um die Geschehnisse rund um die Firma B-TRAIL-Events zu verstehen, müssen wir zunächst versuchen Thomas Bosnjak zu verstehen. Dafür sprechen wir mit Menschen, die ihn persönlich kennen. Wie zum Beispiel Manuela Dietzinger. Sie lernte Bosnjak am Rande des „Hochkönigman“ 2018 kennen. Man kam ins Gespräch und kurz darauf absolvierte sie die Ausbildung zum ASTA Trailrunning Guide bei ihm. Daraus entstand nicht nur ihr Interesse an der ASTA, für die sie sich als aktives Mitglied engagiert, sondern auch eine Freundschaft zu Thomas Bosnjak. „Ich unterstütze ihn gerne bei seinen Events. Ich weiß, welchen Aufwand er da reinsteckt“, berichtet die Trailläuferin aus dem bayerischen Alpenvorland. „Er ist passionierter Trailrunner, und was er macht, macht er mit Herzblut. Er lebt dafür. Für ihn ist das die Welt.“

" Ohne ihn würde es den Trailrunningsport, so wie es ihn heute in Österreich gibt, nicht geben. "

Manuela Ditzinger

Eine Welt, die Bosnjak entscheidend mitgeprägt hat. Er wechselte als erfolgreicher Bahnläufer zunächst zum Straßenlauf und landete schließlich zu Beginn der 2010er-Jahre im Trailrunning. Zu einer Zeit, als der Begriff „Trailrunning“ in Österreich noch ein Fremdwort war. Wer sich alte Interviews mit Thomas Bosnjak durchliest, muss anerkennen, dass er schon früh das Potenzial des Sports erkannt hat. So sagte er 2014 in einem Interview mit Trailruning-Szene.at, zu einem Zeitpunkt, als es in Österreich nur rund ein Dutzend Trailrunning-Veranstaltungen gab: „In 10 Jahren wird es in Österreich genauso wie in Frankreich mehrere Hundert Trailrunning-Veranstaltungen im Jahr geben. Der Läufer fährt dann jedes Wochenende zu einer anderen Veranstaltung …“. Heute liegt die Zahl der Trailrunning-Events in Österreich je nach Zählweise tatsächlich im dreistelligen Bereich.

Neudeutsch hätte man Thomas Bosnjak damals wahrscheinlich einen „Early Adopter“ genannt. Das ist jemand, der einen Trend frühzeitig erkennt, noch bevor er allgemein bekannt ist. Der erfolgreiche Läufer setzte mit Mitte Dreißig allmählich alles auf die Karte Trailrunning. Als Athlet, Trainer, Veranstalter, Funktionär – er gründete auch einen eigenen Laufshop im Burgenland, nahe der österreichisch-ungarischen Grenze. Auf verschiedenen Ebenen ist der Name Bosnjak in den darauffolgenden Jahren eng mit dem Sport verwoben. Er gibt entscheidende Anstöße zur Professionalisierung dieser einstigen Randsportart. Manuela Ditzinger ist sich sicher: „Ohne ihn würde es den Trailrunningsport, so wie es ihn heute in Österreich gibt, nicht geben.“

Peter Gregorc, Trailrunningexperte und Host des österreichischen „Laufend Entdecken“-Podcasts. Foto: Privat

Die Kommerzialisierung schreitet voran

Dem würde Peter Gregorc ohne Weiteres zustimmen. Gregorc ist seit vielen Jahren Host des österreichischen „Laufend Entdecken“-Podcasts und einer der kenntnisreichsten Trailrunning-Experten im deutschsprachigen Raum. „Absolut“, pflichtet er bei, „es hat sich in den letzten 15 Jahren jedoch extrem viel getan. Veranstaltungen und auch Verbände wie die ASTA sind gefordert, diese Veränderungen anzuerkennen und mitzugestalten. Ich bin mir nicht sicher, ob alle Beteiligten dazu bereit sind.“ Der Experte verweist auf Mega-Events, die über 5.000 Teilnehmende verzeichnen. In Österreich sind das beispielsweise das „Innsbruck Alpine Trail Festival“ (IATF) oder der „Mozart 100 by UTMB„. Zwei Events, die die Massen mobilisieren – und sicher einigen Traditionalisten missfallen. „Ja, das mag der ein oder andere auch schlecht finden. Aber je mehr Trailrunning kommerzialisiert wird, desto eher ist das wahrscheinlich der Ansatz, der sich durchsetzen wird“, vermutet er. Humorvoll skizziert er das andere Extrem: „Alles andere ist dann ein kleiner Tiroler Bergmarathon im dritten Tal links, den es seit 60 Jahren gibt, wo die Zeit per Stoppuhr genommen wird und die Ergebnislisten heute noch ausgedruckt an die Rathauswand genagelt werden – ein Traditionslauf, der von Einheimischen zwar geliebt wird, den aber sonst niemand kennt.“

Hat es der „Hochkönigman“ unter Thomas Bosnjak verpasst, diese Entwicklung hin zum Mega-Event mitzugehen? War der „Hochkönigman“ nicht rentabel genug? Oder anders formuliert: Hat die rasante Entwicklung der letzten Jahre die frühen Pioniere des Sports möglicherweise eingeholt oder gar überholt?

Christine Scharfetter, Geschäftsführerin der Hochkönig Tourismus GmbH. Foto: Hochkönig Tourismus GmbH

Die Weichen auf Wachstum stellen

„Wir sind jetzt bei rund 2000 Teilnehmern. Auf Teilstrecken wäre jedoch mehr möglich gewesen“, sagt Christine Scharfetter, Geschäftsführerin der Hochkönig Tourismus GmbH. Die Hochkönig Tourismus GmbH ist Inhaberin der Markenrechte am „Hochkönigman“. Sie vergibt den Auftrag an einen Veranstalter. Ähnlich verhält es sich in vielen anderen Regionen und Tälern auch. „Unser primäres Ziel war es,  die Veranstaltung weiterzuentwickeln und das volle Potenzial auzuschöpfen. Das heißt: mehr Teilnehmer gewinnen und ein größeres internationales Publikum ansprechen. Um das zu erreichen, wollten wir mit dem Hochkönigman auch Teil einer Serie werden.“ Weiter sagt sie: „Der Vertrag mit Herrn Bosnjak ist ausgelaufen. Wir sind ehrgeizig, haben Verbesserungspotenzial und haben deshalb auch für uns unsere Ziele genau evaluiert und unseren Plan für die Zukunft festgelegt.“ Das Vorgehen stößt bei Thomas Bosnjak auf Unverständnis. „Ich kann nicht verstehen, warum eine gut-funktionierende Veranstaltung so aufs Spiel gesetzt wird.“ Er sei sich sicher, dass die Veranstaltung nur mit maximal 2000 bis 2500 Teilnehmenden auf dem bisherigen Eventgelände und den bekannten Strecken sicher durchgeführt werden könne. „Das könnte mit Berechnungen belegt werden. Abgesehen davon hatten wir 2025 durch die Bergrettung Ortsstelle nur 7 Bergretter für rund 2000 Teilnehmer gestellt bekommen. Für wesentlich mehr sehe ich die Sicherheit der Teilnehmer gefährdet.“

Die Aussagen von Christine Scharfetter machen deutlich: Die Weichen sollen auf Wachstum gestellt werden. Was dahintersteckt, ist kein Geheimnis: Die Tourismusregionen wollen, dass ein finanzieller Mehrwert in der Region bleibt. Der Job eines Tourismusverbandes ist es, die Region über die eigenen Grenzen hinaus zu bewerben. Wer internationales und zahlungskräftiges Klientel ansprechen möchte, muss dementsprechend attraktiv und konkurrenzfähig auftreten – die Außendarstellung im Marketing, die Kommunikation mit den Teilnehmenden, das Krisenmanagement – all das muss auf internationalem Niveau stattfinden. Nur dann können maximale Auslastung und Profitabilität erreicht werden. Einnahmen in der Hotellerie und Gastronomie fließen mittelbar als Steuermittel wieder an den Tourismusverband. Peter Gregorc von „Laufend Entdecken“: „Heutzutage hat jede Region einen Tourismusverband, und die haben gemerkt, dass man aus einem Traillauf ein riesiges Event machen und richtig Geld verdienen kann. Die sagen dem Veranstalter ganz selbstbewusst: ‘Die Regeln geben wir vor.‘ Wenn man da nicht kommunikationsstark und diplomatisch ist, wird es schwierig.”

" Ich kann nicht verstehen, warum eine gut-funktionierende Veranstaltung so aufs Spiel gesetzt wird. "

Thomas Bosnjak

Eine Frage der Kommunikation

Die angesprochene diplomatische Kommunikation ist etwas, das nach Meinung vieler im Rahmen von Events von Thomas Bosnjak oft zu kurz kommt. Christine Scharfetter sieht deshalb künftig auch an dieser Stelle Verbesserungsbedarf. „Er war gegenüber den Teilnehmenden oft sehr hart. Auch in der Kommunikation mit den Läufern sehen wir künftig Potenzial für weitere Verbesserungen in einer positiven Ausrichtung.“

Ein Beispiel ist der Fall Michael M., der beim „Kaiserkrone Trail“ 2024 mitlief. Es war ein überdurchschnittlich heißer Tag. Es gab viele überhitzte und dehydrierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Auch Michael M. ging es nicht gut. Schließlich kollabierte er einen Kilometer vor dem Ziel und musste ins Krankenhaus eingeliefert werden. Im Anschluss kritisierte er neben vielen anderen die Organisation auf Instagram und auf der Website des Zeitnahmeservices „My Race Result“. Es heißt, es habe zu wenig Wasser, zu wenig Helfer, sogar zu wenig Infusionen im Zielbereich gegeben. „Was ich besonders schade finde, ist die Art und Weise, wie der Veranstalter mit Kritik umgegangen ist“, sagt uns Michael M. in einem Telefonat. „Nach meinen Erfahrungen kann ich jedenfalls sagen, dass ich künftig keine Events mehr von Thomas Bosnjak laufen werde.“ Klare Worte, die von einer tiefen Unzufriedenheit zeugen.

Auch die von Thomas Bosnjak abgehaltenen Race-Briefings genießen in der Trailrunning-Szene seit Jahren einen Ruf, eher konfrontativ als kollaborativ in der Tonalität zu sein. „Natürlich könnte ich den Teilnehmern auch sagen, wie schön das auf den Trails alles ist. Aber am Ende geht es nicht nur um schöne Fotos, sondern um ihre Sicherheit. Das möchte ich allen einimpfen, zu ihrem eigenen Schutz. Denn ich möchte nicht erleben, dass eine Tochter, ein Sohn, eine Mutter oder ein Vater von einem meiner Trailläufe nicht mehr nach Hause kommt. Auch wenn ich rechtlich und organisatorisch alles tue, kann ich es menschlich nicht verantworten.“

Es ist am Ende wahrscheinlich eine Frage der Perspektive – auch abhängig vom Maß der individuellen Sensibilität. Thomas Bosnjak, der auch (Rhetorik-)Erfahrungen beim Österreichischen Bundesheer gesammelt hat, ist mit sich im Reinen. Mit der Kritik kann er gut leben. „Ich kann verstehen, dass manche ihn zu direkt finden. Da ich selbst eher der direkte und pragmatische Typ bin, fällt mir das nicht so auf“, bemerkt Manuela Ditzinger.

„Wenn ein Veranstalter die Pflichten der Teilnehmer betont und diesen sehr strenge Kontrollen auferlegt, dann erwarten die Läufer im Gegenzug eine tadellose Veranstaltung. Es muss gewährleistet sein, dass die Strecke lückenlos markiert ist oder dass der erste genauso wie der letzte Teilnehmer an den Labestationen das gleiche Essen und Trinken vorfindet. Sonst steht das in einem Missverhältnis“, merkt Peter Gregorc an. Das heißt: Wer hohe Ansprüche an andere stellt, macht sich angreifbar und muss damit leben, an denselben (hohen) Maßstäben beurteilt zu werden.

Läufer beim Hochkönigman Skyrace © Hochkönig Tourismus

Die Zukunft am Hochkönig

Das Event spaltet sich nach derzeitigem Stand auf. Aus Eins wird Zwei. Bosnjak behauptet auf Instagram mit der „Hochkönigkrone“, „das Original“ zu sein, die andere Veranstaltung sei eine Kopie seines Konzepts. „Ich verteidige nur das, was ich mir die letzten Jahre aufgebaut habe. Nach vielen negativen Vorgängen Seitens des Tourismusverbands innerhalb der letzten zwei Jahre kann ich jetzt nicht einfach sagen: ‚Das war’s‘.“ Wurde Thomas Bosnjak „sein Rennen“ weggenommen und durch eine Kopie ersetzt?

„Wir kennen Herrn Bosnjak sehr gut. Wir schätzen seine Zusammenarbeit und die 10 Jahre Hochkönigman, die wir gemeinsam mit ihm aufgebaut haben. Er ist ein emotionaler Mensch, das ist in der Laufszene bekannt. Wir pflegen weiterhin eine Kommunikation, die auf gegenseitigem Respekt und Wertschätzung basiert“, sagt Christine Scharfetter darauf angesprochen. „Es wurde nie etwas kopiert, Streckenteile wurden sogar optimiert. Die Strecken verlaufen größtenteils entlang des Weitwanderwegs ‚Königsweg‘, den es seit fast 20 Jahren gibt. Es war unsere Idee, dort zu laufen, wir haben auch die Verträge mit den Grundeigentümern. Es kann uns also nicht vorgeworfen werden, wir würden etwas kopieren.“

Thomas Bosnjak hat mit der Verkündung der „Hochkönigkrone“ schnell Fakten geschaffen. Eine Konkurrenzveranstaltung? Können zwei Events innerhalb einer Saison mit einem sehr ähnlichen Angebot an Strecken nebeneinander koexistieren? Es erscheint zumindest fraglich. „Ich glaube nicht, dass zwei Veranstaltungen mit mehr oder weniger demselben Inhalt überleben können“, lautet die Einschätzung von Peter Gregorc. „Ich bin sehr gespannt darauf, welche Veranstaltung sich durchsetzt.“ Oder sollte man eher sagen: Welche Idee von Trailrunning sich am Ende durchsetzt?

Den Hochkönig jedenfalls, der mit einer Höhe von 2941 Metern alle Berge im Umkreis von rund 34 Kilometern überragt, wird dieser Konflikt um seinen Namen nicht interessieren. Oben am Gipfelkreuz herrscht friedliche Ruhe.

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