Ich bin Unioner! Zugegeben, in den letzten Jahren oder mehr noch im letzten Jahrzehnt pflegte die Zuneigung zum Fußballclub aus meiner Ost-Berliner Heimat immer mehr ein Schattendasein, während eine andere große Passion, nämlich das Laufen in den Bergen, das Rampenlicht übernommen hatte. Letztens aber hörte ich den Podcast Rasenball. Die Eisernen spielten in dieser sehr empfehlenswerten Produktion des MDR auch eine Rolle. Nämlich die des Gegenparts zum Hauptakteur: dem Fußballclub Rasenballsport Leipzig, kurz RB Leipzig. Ein Club, der seine gesamte Existenz ausschließlich dem Marketing-Kalkül eines großen Getränkeherstellers zu verdanken hat. Für viele Fußballfans ein Affront. Union Berlin und vor allem seine Fans werden im Podcast Rasenball als das genaue Gegenteil dieses Modells dargestellt. Tradition, Historie und Mitbestimmung der Fans und Mitglieder (Union Berlin zählt 64.466 Mitglieder, während Pokalsieger Leipzig nur 940 Mitglieder hat) werden an der Alten Försterei der von den Fans erbauten Heimat des Clubs, groß geschrieben. Nun soll es hier nicht um Fußball gehen.