Laufsport ist ein Teamsport und Crewlove is true love, ja nee, is klar. Familie und Freunde mit zum Wettkampf schleppen und sie verdonnern einem die Drecksarbeit abzunehmen? Sie zwingen mit verklebten Gelpackungen, verschwitzen Klamotten und dem eigenen körperlichen Verfall zu hantieren? Das hat mit „Love“ wirklich gar nichts zu tun. Das ist eine Zumutung.
Abgesehen davon liegt die wahre Ästhetik eines Langstreckenlaufs in der damit verbundenen Einsamkeit, auch im Wettkampf. Wo kommen wir denn da hin, wenn nicht allein die Leistungsfähigkeit des Laufenden, sondern die Qualität und die Opferbereitschaft der Crew über Platzierungen entscheidet? Besteht nicht die Herausforderung eines Wettkampfs darin, ihn alleine zu schaffen? Und zwar mit allem, was dazugehört: Verpflegung, Navigation, Motivation. Im Ziel kann man sich dann gerne mit anderen Läuferinnen und Läufern über die gemeinsam einsam erlebten Abenteuer austauschen. Aber der Weg dahin wird bitte ohne einen Tross aus Eltern, Geschwistern, Ehepartner, Nachbarn, Freunden, Kindern, Arbeitskollegen und Vereinskameraden bewerkstelligt.
Stichwort Abenteuer! Ein solches ist ein Trailrun nicht mehr, wenn das Gefühl, auf sich allein gestellt zu sein, immer wieder von Inseln des Komforts und Nestwärme unterbrochen wird. Die innere Reise, die parallel zur zurückgelegten tatsächlichen Strecke abläuft, führt oft in den Kern des eigenen Ichs. Die Auseinandersetzung mit dem, was dort angetroffen wird, obliegt jeder und jedem einzelnen selbst. Dann ist es ein Wettkampf, nicht nur ein Battle gegen die Herausforderungen der Strecke und der Konkurrenz, sondern auch gegen sich selbst. Sich diesem zu stellen, ich wiederhole mich nur ungern, ist keine Gruppen-, sondern Einzelarbeit.
Trailrunner der Welt, vereinigt euch!
Steht auf gegen das Rumgecrewe und den Pacerwahn!