Zahlen und Storylines von Mayrhofen Ultraks und Jungfrau Marathon

Immer montags präsentieren wir euch die Zahlen des vergangenen Wettkampfwochenendes. Hinter jeder Zahl verbirgt sich eine kleine Geschichte, die interessant, spannend, lustig oder einfach nur informativ ist. An diesem Wochenende schauen wir auf den den Mayrhofen Ultraks und den Jungfrau Marathon.

50 Kilometer ZWEIkampf im Zillertal

Der Mayrhofen Ultraks lockte am ersten Wochenende nach dem UTMB wieder zahlreiche Trailrunning-Begeisterte ins Zillertal. Im vergangenen Jahr lag der Fokus klar auf dem MUZ30, wo im Rahmen der Golden Trail National Series die Spitzenathlet:innen am Start standen. Ohne diese klare Ausrichtung verteilten sich die Eliteläufer diesmal auf mehrere Distanzen.

Für besondere Spannung sorgte das packende Duell zwischen Martin Anthamatten und Hannes Namberger über die 50 Kilometer. Der erfahrene Schweizer aus Zermatt machte von Beginn an Tempo, doch Hannes blieb ihm stets auf den Fersen. Zur Rennhälfte lagen der Dynafit- und der Terrex-Athlet nahezu gleichauf. Erst in der zweiten Hälfte konnte sich der jüngere, aber im Ultratrail routiniertere Namberger deutlich absetzen. Am Ende gewann er souverän mit 13 Minuten Vorsprung in 5:04:44. Nur einer war jemals schneller auf dieser Strecke: Hannes jüngeres Ich im Jahr 2020. Damals lief der Dynafit Athlet aber nur eine Minute schneller.

Die Form des Ruhpoldingers scheint also zu stimmen, auch wenn er wenige Tage zuvor in unserer UTMB-Podcast-Show offen erzählt hatte, wie sehr ihn sein Finish beim Western States im Juni Energie und Freude am Sport gekostet hatte.

Auch bei den Frauen gab es ein hochklassiges Duell – allerdings auf der 30-Kilometer-Distanz. Hier setzte sich ebenfalls die Jugend gegen die Erfahrung durch: Sarah Kistner gewann das Salomon-interne Duell gegen die Titelverteidigerin Silvia Schwaiger mit fünf Minuten Vorsprung. Mit ihrer Siegerzeit war sie drei Minuten schneller als die Vorjahressiegerin – Streckenrekord! Für Kistner ein gelungener Formcheck vor der WM in Canfranc, wo sie im Short Trail an den Start geht.

Fotos:Mayrhofen Ultraks und Sportograf

DREI-fach Triumph beim Jungfrau-Marathon

Knapp 2000 Höhenmeter und die klassische Marathondistanz – von der Bergmetropole Interlaken bis hinauf zum Eigergletscher, größtenteils auf breiten Wanderwegen und Asphalt, eingebettet in spektakuläre Kulisse: Das macht den Jungfrau-Marathon aus.

Laura Hottenrott, die zwischen Trailrunning- und Marathonwelt hin und her pendelt, scheint dieser Kurs auf den Leib geschneidert. In beeindruckenden 3:17:35 stellte sie einen neuen Streckenrekord auf und bewies nach ihrem Sieg beim Eiger Ultratrail an selbigem Ort einmal mehr ihre starke Form. Angesichts dieser Leistung ist es fast schade, dass sie bei der WM in Canfranc nur im Vertical starten wird.

Doch Hottenrott sorgte nicht allein für deutsche Erfolge. Auf Platz zwei lief die ehemalige Triathletin Kirsten de Baey Ruszin in 3:35:38 ins Ziel – ebenfalls eine starke Vorstellung, wenn auch mit Respektabstand auf die Siegerin.

Bei den Männern vollendete Erik Hille  aus der Oberpfalz den deutschen Dreifacherfolg. Mit 3:03:54 ließ er starke Konkurrenz wie den Briten Robbie Simpson und den Vorjahressieger Vitalij Shafar aus der Ukraine hinter sich. Besonders eindrucksvoll wird Hottenrotts Leistung im Vergleich der Siegerzeiten: Ihr Rückstand auf die Männer beträgt lediglich sieben Prozent – deutlich weniger als üblich. Chapeau!

Laura Hottenrott und Erik Hille bim Zieleinlauf in atemberaubender Kulisse der Eiger Nordwand © Jungfrau Marathon

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