UTMB Preview 2025 – Wer sind die Favoriten?

Die ganz großen Namen fehlen eventuell beim UTMB 2025. Aus deutscher Sicht fehlt natürlich ein Hannes Namberger. Siegeskandidaten und deutschsprachige Top-Läuferinnen gibt es dennoch zu genüge. Wir verraten euch wen ihr beim diesjährigen UTMB in den Live-Results unbedingt markieren müsst.
  • Katharina Hartmuth lief beim Hardrock 100 im Juli aufs Podium. Richtig zufrieden mit ihrem Rennen war sie dennoch nicht, lief sie doch die letzten Stunden mit äußerst eingeschränktem Sehvermögen. Die Wahlzüricherin liebt die langen Kanten. Ist der UTMB für die Tor-des-Géants-Siegerin aus dem Jahr 2024 unter Umständen sogar zu kurz? Wir werden mit Spannung beobachten, wie sie sich gegen die starke und schnelle Konkurrenz schlagen wird. Ab Champex-Lac bei Kilometer 120 beginnt ihr Rennen.

     

    Mit wem wird Katharina es zu tun bekommen?

    Das Frauenfeld ist dieses Jahr fast namhafter besetzt als das Herrenfeld. Als erstes steht da der Name Dauwalter. Wird Courtney sich den Streckenrekord, den ihr Katie Schide letztes Jahr wegschnappte, zurückholen können? Aber ein Sieg der amerikanischen Läuferin ist keineswegs ausgemacht. Ruth Croft ist dieses Jahr nicht viele Rennen gelaufen. Aber wenn sie irgendwo am Start steht, ist sie immer perfekt vorbereitet und läuft um den Sieg. So auch dieses Jahr beim UTMB? Beim CCC lief sie schon auf Rang zwei und drei. Ein Sieg in Chamonix fehlt der Western-States-Siegerin von 2022 noch. Abby Hall gewann den Western States in diesem Jahr. Damit katapultiert sie sich auch beim UTMB in die absolute Favoritenrolle.

  • Nach 4 Jahren in Folge sagte Hannes Namberger im Ziel des UTMB 2024 den Satz: „Nächstes Jahr ist jemand anderes dran.“ Aus deutscher Perspektive wird es wohl kaum einen adäquaten Ersatz geben, der in ähnliche Sphären vordringen kann wie der Ruhpoldinger. Johann Obermüller wünschen wir, dass er seinen 15. Platz beim Western States gut verkraftet hat und auch beim UTMB ähnlich stark finisht. Timon Günther vom Team Salomon ist ein weiterer Kandidat für eine starke UTMB-Zeit aus Deutschland. Großes Potential hat der Wahl-Stubaier und Südtiroler Philipp Ausserhofer. Wir wünschen ihm, dass es nach drei DNFs in Serie dieses Jahr endlich klappen wird.

     

    Haben wir einen Top-Favoriten beim UTMB?

    Die Frage müssen wir wohl eindeutig mit Nein beantworten. Walmsley, Jornet, Bouillard – die UTMB-Sieger aus den vergangenen Jahren sind alle nicht am Start. Einzig François D’Haene steht auf der Startliste. Der Franzose siegte 2021, aber ob er 2025 an dieses Niveau anknüpfen kann, ist eher fraglich. Anwärter auf den Sieg gibt es dennoch viele, auch wenn ihre Namen einigen nicht ganz so geläufig sind: Da wäre zum Beispiel Ben Dhiman. Der Ami ist in bestechender Form. Im Juni siegte er beim Lavaredo und brach den Streckenrekord von Hannes Namberger. Tom Evans ist dieses Jahr bisher kaum in Erscheinung getreten. Hat der UTMB-Dritte von 2022 seine ganze Energie für den UTMB aufgespart? Hayden Hawks, Jonathan Albon, Germain Grangier, Rod Farvard und Dimitry Mityaev heißen nur einige von vielen weiteren Podiums-Anwärtern. Der UTMB 2025 könnte offen wie nie werden. Wir sind gespannt, wer sich von Beginn an vorne zeigen wird.

  • Triple L: Lena Laukner und Lisa Wimmer sind die beiden schnellen Damen aus Deutschland, denen es beim CCC die Daumen zu drücken gilt. Und da ist noch ein L: Lotti Brinks ist auf der Startliste zwar noch als US-Amerikanerin verzeichnet. Die Wahl-US-Bürgerin kommt aber ursprünglich aus der Nähe von Rosenheim und wird bei der WM auch für Deutschland an den Start gehen.

     

    Wer rennt um den Sieg?

    Ganz vorne wird es richtig spannend bei den Frauen. Es kommt zum Triell der Siegerinnen aus den vergangenen drei Jahren: Blandine L’Hirondel (CCC-Siegerin 2022), Toni McCann (CCC-Siegerin 2024) und Ingvyld Kaspersen (CCC-Siegerin 2023).

  • Janosch Kowalczyk ist derzeit in Topform, wie wir hörten. Der Läufer aus Stuttgart ist schon seit mehreren Wochen in Chamonix, um sich auf den CCC vorzubereiten. Mental und körperlich dürfte er noch frisch sein. Nach seiner langen Verletzungspause im vergangenen Jahr war der Sieg beim Swiss Canyon Trail im Juni Janoschs einziges Ultra-Finish. Ein weiterer deutscher Top-Läufer ist Patrick Ehrenthaler. Der Läufer aus Tittling bei Passau startet das erste Mal in Chamonix und wird die besondere Stimmung sicher aufsaugen. Nach seinem 7. Platz beim Transvulcania und dem 10. Platz beim Lavaredo geht er mit viel Selbstvertrauen ins Rennen. Natürlich drücken wir auch dem Südtiroler Andreas Reiterer die Daumen. Der Haflinger ist CCC-erfahren. 2022 lief er auf Rang drei. Tobias Geiser aus Südtirol sollten wir nicht aus den Augen verlieren. Der Dynafit-Athlet will sein DNF aus dem vergangenen Jahr vergessen machen. Die Voraussetzungen dafür sind gut. Beim Lavaredo Ultratrail (Platz vier) hat der GGUT-Sieger aus 2024 seine Form dieses Jahr schon unter Beweis gestellt. Auch der Zillertaler Andi Rieder sowie Südtiroler Routinier Daniel Jung sind beim CCC am Start.

     

    Wer rennt um den Sieg?

    Wohl bei keinem anderen Rennen in Chamonix ist die Favoritenrolle so eindeutig wie bei den Männern des CCC: Francesco Puppi ist auf der Ultra-Distanz in diesem Jahr noch ungeschlagen. Wahrscheinlich hat er nicht vor, dass sich dies in Chamonix ändern soll. Guangfu Meng aus China, Chris Myers (2. WSER) aus den USA,  Andreu Simon Aymerich aus Spanien, Andi Reiterer und andere werden ihm aber das Leben so schwer wie möglich machen.

  • Die in Bern lebende Schweizerin Judith Wyder gehört mit Sicherheit zu den Top-Favoritinnen beim OCC. Nach jeweils Platz zwei in Zegama und beim Marathon du Mont-Blanc strebt sie Ende August nach dem Sieg. So gut drauf wie wahrscheinlich noch nie ist Kimi Schreiber. Nach Siegen beim Davos X Trails und beim Koasamarsch tritt sie mit breiter Brust bei dem Rennen an, das ihr im vergangenen Jahr so viel Kopfzerbrechen bereitete. Das DNF aus 2024 hing ihr noch eine Weile nach. Endlich ist die Zeit gekommen, in Chamonix wieder etwas geradezurücken. Auch Rosanna Buchauer steht auf der Startliste des OCC. Ihren dritten Platz beim CCC aus dem vergangenen Jahr beim kürzeren OCC zu toppen, wird schwer. Vielleicht liegt ihr Fokus aber schon bei ihrer WM-Teilnahme Ende September.

     

    Wer rennt um den Sieg?

    Kann die schnelle Kenianerin Joyline Chepngeno (Siegerin Sierre-Zinal) ihren Speed auch in die Ultra-Distanz mit über 3000 Höhenmetern übersetzen? Ein kenianischer Sieg bei einem UTMB-Rennen wäre auf jeden Fall eine Premiere. Ohnehin favorisiert ist die Titelverteidigerin. Salomon-Athletin Miao Yao aus China zeigte letztes Jahr eine wahnsinnig starke Performance mit Streckenrekord. Wenn sie dies wiederholen kann, wird es ganz schwer, sie zu schlagen. Des Weiteren steht Sarah Alonso am Start. Sie wird versuchen, ihren vierten Platz aus dem vergangenen Jahr zu toppen.

  • Leider musste Hannes Namberger seinen Start aufgrund einer Covid-Erkrankung in der unmittelbaren Vorbereitung absagen. Sven Koch bleibt damit der einzige Hoffnungsträger aus Deutschland auf männlicher Seite. Der Allgäuer ist hoch motiviert und trainiert schon seit Wochen fleißig und gewissenhaft auf seinen Saisonhöhepunkt hin. Hans Peter Innerhofer aus Österreich ist ebenfalls am Start. Der schnelle Läufer aus dem Pinzgau will sein DNF aus dem vergangenen Jahr vergessen machen.

     

    Wer rennt um den Sieg?

    Neben Sven Kochs Teamkollegen Petter Engdahl gibt es noch etliche weitere Podiumskandidaten. Vier davon kommen aus Italien: Christian Minoggio, Nadir Maguet, Roberto Delorenzi und Davide Magnini wollen alle den Sieg. Besonders letzterer hat seit seinem Comeback-Sieg beim Marathon du Mont-Blanc einen Lauf.

Weitere deutschsprachige Athletinnen in Chamonix

  • Ida-Sophie Hegemann startet beim TDS. Sie reist direkt nach Italien, da ihr Rennen schon in der Nacht von Montag auf Dienstag startet. Erst danach wirft sie sich in den Trubel in Chamonix. Wahrscheinlich eine gute Entscheidung. Nachdem sie den UTMB in den vergangenen Jahren zweimal nicht beenden konnte, arbeitet sie auf eine Versöhnung mit der französischen Alpenmetropole hin. Der TDS scheint eine gute Wahl für dieses Vorhaben.

  • Lukas Ehrle ist Titelverteidiger beim ETC und damit einer der Siegkandidaten. Moritz auf der Heide traut es sich ebenfalls, bei diesem schnellen Rennen an den Start zu gehen, obgleich der Großteil seiner Konkurrenz viele Jahre jünger als der 37-Jährige sein dürfte.

Alles Laufbar wird in kompletter Teamstärke in Chamonix vor Ort sein und für Euch live vom UTMB 2025 berichten. Alle Inhalte findet ihr hier auf unserer Homepage, auf unserem Instagram Kanal, auf unserem Youtube-Kanal und in unserem Trailfunk-Podcast-Feed.

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