„Zegama is Zegama“ war einst die Antwort von Kilian Jornet, als er aufgefordert wurde, die Faszination dieses mythischen Rennens im Baskenland zu umschreiben. Dass mit diesen drei Worten alles gesagt ist, ist mit Sicherheit auch Kilian selbst zuzuschreiben. Keine 20 Jahre war er alt, als er das Rennen 2007 das erste Mal gewinnen konnte. 17 Jahre später feiert er seinen 11. Sieg bei der 12. Teilnahme. Und wie er das tut. Kilian läuft von Beginn des Rennens sein eigenes Rennen. Ein Rennen gegen den Streckenrekord. Keiner seiner Konkurrenten kann folgen. Am Ende siegt er in 3:38:07, deklassiert die gesamte Konkurrenz und kann nur einen nicht schlagen: sich selbst. Knappe 2 Minuten bleibt er unter dem Streckenrekord, den er 2022 bei wirklich perfekten Bedingungen aufstellte. „Kilian is Kilian!“ Mehr fällt uns dazu auch nicht ein.
Deutlich enger wird es bei den Herren ab Rang zwei. Die mitfavorisierten Kenianer Kevin Kibet und Robert Pkemoi sind lange die ersten auf den Fersen von Kilian, fallen aber im technischen Abschnitt des Rennens zurück. Der Marokkaner Elhousine Elazzaoui sorgte für einen Doppeltriumph des Team NNormal, als er auf Rang zwei einläuft. Salomon-Athlet Bart Przedwojewski folgte nur wenige Sekunden dahinter, kurz vor dem Italiener und Scarpa-Läufer Luca Del Pierro und dem Vorjahressieger Manuel Merrillas.
Bei den Damen war das Feld eng und dicht besetzt. Die Top 5 des vergangenen Jahres starteten erneut. Die US-Amerikanerin Dani Moreno übernahm früh die Führung, konnte das hohe Tempo aber nicht halten und fiel weit zurück. Die Norwegerin Sylvia Nordskar übernahm ab Kilometer 15 die Führung. Die ehemalige Langläuferin sollte diese bis zum Ziel nicht mehr abgeben. Sie feierte nach mehreren Top Ten-Platzierungen in der Golden Trail World Series nun ihren ersten großen Sieg in 4:29:12. Die beiden Spanierinnen Malen Osa und Marta Martinez lieferten sich ein heißes Duell und finishten mit nur wenigen Sekunden Abstand auf Rang zwei und drei. Kurz vor der Schweizerin Theres Leboeuf, die nach zwischenzeitlichen Schwierigkeiten ein sehr starkes Rennen läuft.
Daniela Oemus kann ihren sensationellen Sieg aus dem Vorjahr nicht wiederholen, läuft aber auf einen starken siebten Rang. Ehrgeizig wie die Thüringerin ist, war sie mit ihrer Leistung nicht zu hundert Prozent zufrieden. Sie klagte noch ein wenig über müde Beine nach einer intensiven Trainingszeit in den Alpen. Auch im Downhill fehlten ihr, laut eigener Aussage, an diesem Tag die nötige Sicherheit.
Rosanna Buchauer läuft nach einer langen Verletzungspause auf einen starken 17. Rang auf für sie ungewohnt kurzer Distanz.
Bei den Herren wird Marc Dürr bester Deutscher auf Rang 16. Der Allgäuer erfüllte sich seinen großen Traum vom Zegama Start. Und das gleich mit einem Top 20-Finish.