Trailrunning Wochenende kompakt: Watzmann FKT, Broken Arrow Skyrace, Skyrunning und Sachsen Trail

Das Trailrunning Wochenende kompakt. Ihr wollt die wichtigsten Rennergebnisse aus der Trailrunningwelt kurz und bündig zusammengefasst? Heute mit dem Watzmann FKT, Broken Arrow Skyrace, Skyrunner World Series und Sachsen Trail

Clara Carste läuft Watzmann FKT

Clara Carste am Watzmann Grat © Johannes Rapprich

  • 2020, während der Wettkampf-freien Corona Zeit lieferten sich Hannes Namberger und Anton Palzer binnen einer Woche ein packendes Duell um den Rekord der Watzmann-Überschreitung. Während die 2:45 Stunden von Anton Palzer seitdem unangerührt geblieben sind, versuchte sich Clara Carste aus Hohenbrunn bei München am Samstag an einer neuen Frauen-FKT. Mit einer Zeit von 4:13 Stunden unterbot sie die alte Bestmarke von Stefanie Maurer um ganze 27 Minuten. Clara ist 24 Jahre jung und läuft seit diesem Jahr für das Dynafit Trailhero-Nachwuchsteam. „Am Grat war es viel nebliger als gedacht, ich bin mitten durch die Wolken gelaufen. Dafür musste ich viel weniger Altschnee passieren als bei meinem Probelauf eine Woche zuvor“, beschreibt die junge Athletin die Bedingungen. Die Watzmann-Überschreitung umfasst 23 Kilometer, 2300 Höhenmeter und fordert den kompletten Trailrunner: Nach einem steilen Berglauf zum Watzmannhaus wartet die Gratpassage mit Kletterstellen im zweiten Schwierigkeitsgrad zur Südspitze. Anschließend wartet ein steiler Schuttdownhill ins Wimbachgries, bevor man die letzten 10 Kilometer flach bzw. leicht abfallend nochmal richtig rennen muss.

Der Watzmann versteckte sich bei Claras Lauf in den Wolken © Johannes Rapprich

SachsenTrail

Foto: SachsenTrail

  • Die 11.Ausgabe des SachsenTrail im Erzgebirge hat mit rund 2000 Trailrunnern einen Teilnehmerrekord verbucht. Auf flowigen Waldtrails rund um den Rabenberg standen neben dem Ultra (75,5km/2120hm) unter anderem noch den HalfTrail (35,5km/980hm) und den QuarterTrail (20km/530hm) zur Auswahl. Eine schöne Idee ist der Uphill Prolog am Freitag, bei dem man einen 250hm Bergsprint als eine Art Warm Up nutzen kann. Im Ziel wartet dann die Pastaparty, um die Kohlenhydratspeicher für die langen Rennen zu füllen. Auf recht nassen Trails aber insgesamt guten Bedingungen (dank glücklicherweise ausbleibendem Gewitter) wurden am Wochenende schnelle Zeiten erreicht. Bei den Frauen gewinnt Antonia Müller aus Leipzig den Ultra in 7:54 Stunden. Bei den Männern Daniel Greiner in 6:32 Stunden. Letzterer verteidigt damit seinen Sieg aus dem letzten Jahr, der ihn damals zum deutschen Meister im Ultratrail kürte.

  • Auf der Ultrastrecke auch am Start war unser Autor Daniel Arnold, der mit einer starken Zeit von 8:22 Stunden in die Top 20 laufen konnte.

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Broken Arrow Skyrace

Der Start des VK. Foto: Broken Arrow Skyrace / WMRA

  • Das Broken Arrow Skyrace findet traditionell ein Wochenende vor dem Western States 100 statt. Beide Rennen starten im Olympic Valley im US-Bundesstaat Kalifornien. Das Broken Arrow Skyrace nimmt für sich in Anspruch, ein eher europäisch-angehauchtes Event zu sein, was sich vor allem auf den technischen Anspruch und die vielen Höhenmeter der Strecken bezieht. Die Rennen sind meistens sehr gut besetzt und haben auch dieses Jahr nicht nur amerikanische, sondern auch internationale Top-Athleten und Athletinnen angelockt.

  • Den VK gewinnt Joyce Muthoni Njeru aus Kenia, die dieses Jahr auch in der Golden Trail Series schon erfolgreich war, in 45:29. Auch bei den Männern ist ein Kenianer erfolgreich. Und zwar niemand geringeres als Patrick Kipngeno, unter anderem Berglauf-Weltmeister 2023, der in 36:11, knapp 90 Sekunden vor dem Zweitplatzierten Jim Walmsley, gewinnen kann. Eine untypisch kurze Distanz für Walmsley, der kommendes Wochenende beim Western States 100 starten wird. Dass er hier einen starken zweiten Platz belegen kann, belegt seine Vielseitigkeit (und besonders seine Uphillqualitäten).

  • Auf der langen Strecke (ca. 43km/2800hm) dominiert die in Frankreich lebende Südafrikanerin Toni McCann, die letztes Jahr den OCC in Chamonix gewinnen konnte. In 4:52 Stunden belegt sie unangefochten den ersten Platz. Der Amerikaner David Sinclair gewinnt die lange Distanz in 4:01 Stunden.

  • Die 23km-Strecke mit ca. 1400hm war dieses Jahr topbesetzt. Auch ein Grund: Die Distanz ist Teil des Mountain Running World Cups der World Mountain Running Association. Viele der Startenden sind auch den VK gelaufen. So auch der Sieger der Männer Patrick Kipngeno, der in 1:45 Stunden gewinnt. Bemerkenswert sind die schnellsten Frauen, die sich ein enges Kopf an Kopf-Rennen bis zum Schluss lieferten. Am Ende siegt, wie beim VK, die Kenianerin Joyce Muthoni Njeru in 2:11 Stunden. Auf den Plätzen 2-4 folgen die Frauen im Minutentakt: Jade Belzburg (2:12), Tabor Hemming (2:13) und Allie McLaughlin (2:14).

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Mercantour und Minotaur Skyrace

Die Trails der Rocky Mountains in Kanada © Philipp Reiter

  • Gleich zwei Rennen der Skyrunner World Series fanden am Wochenende statt. Am Samstag liefen die internationalen Skyrunner auf dem technischen und höhenmeterreichen Kurs des Minotaur Skyrace (33km, 2900 hm) in den wilden Rocky Mountains Kanadas und am Sonntag gastierte das Skyrace du Mercantour (28,5 km, 2200 hm) im Mercantour Nationalpark in den französischen Seealpen.

  • Scott Patterson, ein Olympia-Teilnehmer im Langlaufen aus Alaska, sowie Emma Cook Clarke, eine Vollzeit Feuerwehr-Frau aus Kanada, siegen beim Minotaur Skyrace. Auf Platz zwei folgt nur jeweils mit wenig Abstand der Neuseeländer Jackson Cole und die Französin Elise Poncet (Siegerin City and Trail in Bad Reichenhall).

    In Frankreich beim Skyrace du Mercantour sind es der Spanier Alain Santamaria (Salomon) und Ariadne Fenes (Andorra), die jeweils mit Streckenrekordzeit gewinnen. Der Japaner Ruy Ueda führte lange Zeit bei den Herren, muss sich aber am Ende mit Platz Zwei begnügen.

  • Hier geht es zu den kompletten Ergebnissen Minotaur Skyrace

  • Hier geht es zu den kompletten Ergebnissen Skyrace du Mercantour

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