Der Transvulcania gehört seit vielen Jahren zu den größten Trailrunning-Events der Welt. Die Veranstaltung lebt von der Begeisterung und der Trailrunning-Verrücktheit der Palmanesen. In den Jahren 2020 und 2021 musste das Rennen komplett gecancelt werden. Erst wegen Covid, dann wegen eines Vulkanausbruchs. 2022 fand das Rennen wieder statt, aber an ungewohntem Termin im Oktober. 2023 verkaufte der Transvulcania sein Rennen an die UTMB World Series, nur um die Rechte am Event kurz darauf mit viel Pathos wieder zurückzuerwerben. 2024 präsentiert der Transvulcania mit Adidas Terrex nicht nur einen neuen Hauptsponsor, sondern auch wieder ein absolut dichtes und hochkarätiges Elite-Starterfeld.
Der Titelverteidiger Dakota Jones, Western States Sieger Tom Evans, CCC-Sieger Jonathan Albon, Neu-Andorraner Dimitry Mityaev und der Franzose Thibaut Baronian waren nur einige wenige der vielen Favoriten im Männerfeld. Am Ende setzte sich der Brite Jon Albon in 7:03 h durch und blieb damit einige Minuten über dem Streckenrekord von Luis Alberto Hernando. Dabei musste er nicht mal auf seine Downhill-Qualitäten vertrauen. Schon am höchsten Punkt hatte er rund 4:30 Minuten Vorsprung. In Tazacorte, direkt am Meer, waren es ebenfalls 4:30 Minuten, die ihn von Mityaev und Evans trennten. Die beiden Terrex-Teamkollegen machten bis zum Ziel in Los Llanos di Aridane sogar noch 2 Minuten auf Albon gut, finishten aber letztendlich auf den Plätzen zwei und drei. Der junge US-Amerikaner Jeshurun Small (ebenfalls Terrex) belegte Rang 4, nachdem er im langen Downhill zwei Plätze verloren hatte.
Lange Zeit war es ein spannendes Duell zwischen den beiden haushohen Favoritinnen Ruth Croft und Ida Nilsson. Erstere lag lange Zeit in Führung, bevor die Schwedin Nilsson kurz vor dem höchsten Punkt mit einem Kraftakt zu ihr aufschließen konnte. Im Downhill machte die Neuseeländerin dann aber kurzen Prozess und lief über die 2400 negativen Höhenmeter insgesamt 8 Minuten Vorsprung raus. Am Ende blieb Ruth Croft zwei Minuten unter dem Streckenrekord, aufgestellt von Ida Nilsson im Jahr 2017. Selbige war dieses Jahr happy mit dem zweiten Platz. Die Nepalesin Sunmaya Budha folgte auf Rang drei.
Wie schnitten die deutschsprachigen Athleten ab? Sehr zufrieden war Katharina Hartmuth. Die Wahl-Züricherin bestritt nach einer langen Verletzungspause ihr erstes Rennen und lief trotz Trainingsrückstand auf Rang 7. Hannes Namberger war weniger glücklich mit seinem 14. Platz. Auf Social Media resümierte er, dass an diesem Tag nicht mehr drin war, da seine Fitness aktuell nicht auf dem allerhöchsten Level ist. Einen superstarken zehnten Platz belegte der Südtiroler Tobias Geiser. Auch etwas mehr erhofft hatte sich der Österreicher Alex Hutter (Brooks), der trotz vieler Probleme auf Rang 19 finishen konnte. Routinier Walter Manser (Merrell) aus der Schweiz lief auf Rang 15. Auf der Marathondistanz (43 km/1884 hm) erkämpft sich Kim Schreiber (Adidas Terrex) den dritten Platz, nur rund eine halbe Minute vor ihrer Verfolgerin Maria Florencia Milanesi Blanco (Asics). Am höchsten Punkt hatte sie das Rennen sogar angeführt, musste im Downhill aber leider mit Magenproblemen kämpfen.