Am Abend des 18. August hat die Österreichische Anti-Doping-Rechtskommission (ÖADR) eine Pressemitteilung veröffentlicht, in der mitgeteilt wird, dass der amtierende österreichische Staatsmeister im Trailmarathon, Dominik Matt, aufgrund einer positiven Dopingprobe „unverzüglich vorläufig suspendiert“ wurde.
In der Dopingprobe wurden laut ÖADR zwei Substanzen nachgewiesen: zum einen „Testosteron exogenen Ursprungs“ (exogen bedeutet von außen zugeführt, nicht körpereigenes Testosteron) und zum anderen „Furosemid“, ein sogenanntes Diuretikum oder Maskierungsmittel, das zum Ausschwemmen von Wasser (oder anderer Substanzen) eingesetzt wird und im Dopingkontext häufig dazu verwendet wird, Spuren der eigentlichen Dopingsubstanz zu verwischen.
Bei der Dopingprobe handelt es sich um eine sogenannte In-Competition-Control (ICC), also eine Probe, die unmittelbar nach einem Wettkampf entnommen wurde. Laut Dominik Matts ITRA-Profil war sein zweiter Platz beim UltraDolomites, der 80-km-Distanz des Lavaredo Ultra Trail by UTMB, am 28. Juni sein letztes Rennen. Fand die entscheidende Dopingprobe im Anschluss an den Lavaredo statt? Wahrscheinlich, denn die UTMB World Series hat sich einem Anti-Doping-Regelwerk verpflichtet und testet die Podiumsplatzierten häufig im Anschluss an ihre Rennen. Dominik Matt hat beim Lavaredo seinen bisher besten ITRA-Race-Score von 905 Punkten erreicht. Seine bisherigen Scores bewegten sich sonst eher im Bereich zwischen 830 und 860 Punkten.
Es ist nicht ausgeschlossen, dass Dominik Matt die Substanzen aus gesundheitlichen Gründen schon längere Zeit regelmäßig zuführt. Uns haben Hinweise erreicht, die das nahelegen. Allerdings lag bei der Nationalen Anti-Doping-Agentur Austria (NADA Austria) offensichtlich keine Therapeutic Use Exemption (TUE) vor, die es ihm erlauben würde, die Medikamente im sportlichen Wettkampf einzunehmen.
Update (20.08.2025): Laut einer Stellungnahme von Dominik muss er beide Substanzen (Testosteron und Furosemid) aus gesundheitlichen Gründen zu sich nehmen. Diese Informationen lagen, laut seiner Aussage, den Dopingbehörden und dem ÖLV vor. Eine TUE konnte er nicht beantragen, weil dies, laut Aussage des Verbandsvertreters in Österreich, nur den Athleten und Athletinnen möglich ist, die dem Testpool des Österreichischen Leichtathletik Verbandes angehören.
Dominik Matt, 33 Jahre alt, zählt zu den besten Trailrunnern Österreichs. Sein aktueller ITRA-Performance-Index liegt bei 877 Punkten. Nur Manuel Innerhofer hat einen noch besseren Performance-Index. Hans-Peter Innerhofer liegt mit Dominik Matt gleichauf. Da die Suspendierung bereits in Kraft getreten ist, wird Dominik Matt nicht beim kurz bevorstehenden CCC in Chamonix starten dürfen. Sein Sponsor Salomon möchte sich auf Anfrage aktuell nicht zu dem Fall äußern.

