Hardrock 100 und Western States Lotterie: Wer läuft wo?

Der Western States 100 und der Hardrock 100 sind wohl die beiden größten und beliebtesten 100 Meiler in den USA. Einen Startplatz ergattert man nur mit viel Glück über das Lotterie-System. Wie funktioniert die Lotterie? Wer hat es dieses Jahr geschafft? Wo laufen die großen Namen?

Die Lotterie – Western States 100

  • Am 07. Dezember fand die Lotterie des Western States 100 statt. Schon die Auslosung zu diesem Rennen ist ein echtes Happening. Hunderte Zuschauer sind live vor Ort und noch mehr verfolgen das Event über Youtube. In Farchant bei Garmisch-Partenkirchen fand auch bei uns ein kleines Event statt: Chris Zehetleitner las aus seinem Buch Hundert-Meilen-Herz vor, während die Ergebnisse der Lotterie verkündet wurden.

  • Nur 369 Startplätze gibt es beim Western States. 9994 haben an der Lotterie teilgenommen. 257 Plätze werden über die Lotterie vergeben. Der Rest ist für Elite-Athletinnen bzw. Athleten, Sponsoren und Mitarbeitende reserviert.

  • Beim Western States gibt es für Elite-Athleten einige Möglichkeiten sich zu qualifizieren. Die Top Ten des Vorjahres ist automatisch qualifiziert. Außerdem gibt es sogenannte Golden Ticket Races, bei denen sich entweder die Top Drei (CCC, Black Canyon 100K, Canyons 100K) oder die Top Zwei (Javelina 100 Mile, Tarawera 100K, Chianti Ultra Trail 120K) qualifizieren.

Volles Haus auch bei Buchlesung und WSER-Lotterie schauen in Farchant. Foto: Christian Bruneß

Die Lotterie – Hardrock 100

  • Ebenfalls am Samstag den 07. Dezember fand die Auslosung für den Hardrock 100 statt. 3023 Athleten und Athletinnen haben ihren Namen in den Lostopf geworfen. Nur 146 Startplätze waren zu vergeben.

  • Anders als beim Western States ist es beim Hardrock 100 kaum möglich sich über gute Platzierungen und Renn-Ergebnisse zu qualifizieren. Nur der Sieger und die Siegerin des Vorjahres sind automatisch qualifiziert.

  • Das Lotterie System ist noch komplizierter als beim Western States und wird jedes Jahr leicht angepasst. Es wird zwischen zwei Pools unterschieden: Hardrock-Neulinge und Hardrock-Finisher. Letztere haben etwas größere Chancen in der Lotterie. Außerdem wählt der Renndirektor 6 Top-Athletinnen und Athleten per Hand aus, die am Losverfahren vorbei einen Startplatz bekommen.

Vorjahressiegerin Courtney Dauwalter wird 2025 nicht beim Hardrock starten. Auch nicht beim Western States 100. © Salomon

Wer läuft wo?

  • Als erstes eine Überraschung in Sachen „Wer läuft nicht“: Courtney Dauwalter wäre als Vorjahres-Siegerin automatisch für den Hardrock 100 qualifiziert gewesen, hat ihr Ticket aber abgelehnt. Auch beim Western States 100 ist sie bis dato nicht qualifiziert. Ob sie eines der verbleibenden Golden Ticket Races nutzt, um sich zu qualifizieren, darf bezweifelt werden. Gesichert scheint, dass Dauwalter beim Cocodona 250 starten wird.

  • Katie Schide hatte Losglück beim Hardrock 100. Ihr Ticket für den Western States hat sie abgelehnt. Wird es also auch 2025 nicht zum großen Duell zwischen Katie und Courtney kommen? Vielleicht noch beim UTMB? Dann müsste Katie das Double aus Hardrock und UTMB (nur 3 Wochen auseinander wagen). Wir sind gespannt.

  • Beim Western States wird es dieses Jahr besonders bei den Männern richtig spannend. Vorjahres-Sieger Jim Walmsley ist erneut am Start. Außerdem hat Kilian Jornet angekündigt sich beim Chianti Ultratrail ein Golden Ticket sichern zu wollen. Weitere Top-Starter sind Rod Farvard, Hayden Hawks, Adam Peterman, David Roche, Jonathan Albon und viele mehr. Ein Ultratrail-Spektakel scheint garantiert. Aus Deutschland hatte Johann Obermüller (13. beim Lavaredo Ultratrail) Losglück.

2011 gewann Kilian Jornet als erster Europäer den Western States 100. Es war seine letzte Teilnahme in Auburn. Dieses Jahr will er zurückkehren. © Salomon

  • Bei den Damen ist Rosanna Buchauer die deutsche Hoffnung auf eine Top-Platzierung. Sie hat im Trailfunk ihre Teilnahme am Western States 100 bestätigt. Ihre namhaften Konkurrentinnen: Fu-Zhao Xhioang, Ida Nilsson, Eszter Czillag und viele mehr.

  • Beim Hardrock 100 werden 6 Top-Athleten an der Lotterie vorbei, persönlich vom Renndirektor ausgewählt. Eine davon: Katharina Hartmuth. Sie darf sich darauf freuen ihren 3. Platz aus dem Vorjahr bei ihrem „Herzensrennen“ zu bestätigen oder gar zu verbessern. Hannes Namberger hatte sich ebenfalls für den Hardrock 100 beworben, hatte aber wie viele andere namhafte Top-Athleten kein Losglück. Auf Instagram teilte er seine Enttäuschung mit. Er ist also weiterhin auf der Suche nach einem Rennhighlight für 2025. Also kein UTMB für Hannes Namberger im kommenden Jahr? Angesichts Hannes fantastischer Leistungen in den vergangenen Jahren in Chamonix, hat er sich eine Auszeit von diesem Rennen absolut verdient. Aber es wird schwer werden seine Präsenz am Mont Blanc aus deutschsprachiger Sicht zu ersetzen.

  • Der Hardrock 100 verzichtet mit seinem Lossystem bewusst darauf möglichst viele große Namen und damit ein maximal hochkarätig besetztes Rennen an den Start zu bringen. Dennoch sind dieses Jahr einige Top Starter dabei: Zum Beispiel Mathieu Blanchard, Germain Grangier, Zach Miller und Ludovic Pommeret. Letzterer war als Vorjahressieger automatisch qualifiziert. Die anderen drei wurden genauso wie Katie Schide vom Renndirektor persönlich ausgewählt.

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