Es ist kurz nach fünf Uhr morgens. Nebel hängt über dem Wiesengrund, es ist unangenehm nass-kalt, der Mond taucht die Landschaft in ein diffuses Licht. Stille. Unvermittelt tauchen aus der Nacht mehrere Lichtpunkte auf, tanzen über das Feld auf mich zu. Als sie näher kommen, erkenne ich drei Läufer, die mit ihren Stirnlampen den Pfad vor ihren Füßen ausleuchten. Ich höre ihr gleichmäßiges Atmen, die rhythmischen Schritte auf dem Schotter. Als sie an mir vorbeilaufen, feuere ich sie an. „Hopp, hopp, auf geht`s, weiter so!“, rufe ich und erschrecke selbst etwas darüber, wie laut meine Stimme plötzlich ist. Kurz zucken die Stirnlampen in meine Richtung, ehe sie sich erneut auf den Boden richten und die drei Läufer stumm an mir vorbeiziehen. Kurz darauf verschluckt der angrenzende Wald die Lichter. Hendrik Boury, Marco Möhler und Andrea Mehner sind die letzten drei Mitglieder des deutschen Teams, die noch im Rennen sind. 42 Stunden zuvor sind die 15 besten Backyard-Sportler Deutschlands, zwei Frauen und 13 Männer, in einen besonderen Wettbewerb gestartet: die Backyard Ultra World Team Championship.