Der Restonica Trail by UTMB findet auf den Spuren des Weitwanderwegs G20 auf Korsika statt, der über das Bergmassiv im Zentrum der Insel führt. Wer schon einmal dort war, wird zum einen die Schönheit der Landschaft bestaunt, zum anderen aber auch den hohen technischen Anspruch der dortigen Trails bemerkt haben. Die längste Distanz des Wochenendes ist der Ultra-Trail di Corsica mit 107 km/7200hm, der in einem Rundkurs unter anderem über schroffe Bergpässe auf 2500 Metern führt. Der Tavignanu Trail (32km/2250hm) ist die oft am besten besetzteste der insgesamt vier angebotenen Distanzen.
Auf der langen Strecke kann sich Miria Meinheit aus Ohlstadt bei Garmisch-Partenkirchen den Sieg sichern. In 19:58 Stunden setzt sie ein echtes Ausrufezeichen auf dieser fordernden Strecke und lässt die zweitplatzierte Japanerin Kimino Miyazaki ganze drei Stunden hinter sich. Auf Instagram berichtet die Dynafit-Athletin von heftigen Magenproblemen, die bereits bei km 25 einsetzten und das ganze Rennen andauerten. „Etwas, dass ich weder erwartet, noch jemals zuvor im Rennen erlebt habe“, sagt die 32-Jährige. Doch sie schafft es, die Probleme zu managen, passt ihre Ernährung an und beißt sich durch. Miria Meinheit resümiert: „Am Ende zählt im Ultra wahrscheinlich der Wille“. Es sei „das härteste Rennen ihres Lebens“ gewesen. Die Podiumsplatzierung bedeutet einen automatischen Startplatz für den UTMB Mont Blanc 2025. Miria Meinheit war eine Stunde schneller als die im letzten Jahr siegreiche Eva-Maria Sperger. Korsika scheint ein gutes Pflaster für deutsche Athletinnen zu sein.
Bei den Männern ist das Podium eine rein französische Angelegenheit. Louison Coiffet gewinnt in 14:45 Stunden. Coiffet hat letztes Jahr mit einem zweiten Platz beim 90 km Marathon du Mont Blanc bereits auf sich aufmerksam gemacht.
Wie bereits angesprochen ist die 32-km-Distanz, der Tavignanu Trail, eine Strecke, die viele Eliteathletinnen und -athleten anzieht. Auch dieses Jahr gab sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen einige bekannte Gesichter.
Bei den Frauen waren es namentlich die Französin Blandine L’Hirondel (Kiprun) und Sara Alonso (Asics), die sich einen Zweikampf lieferten, den Erstere am Ende für sich entscheiden konnte. Beide Frauen landeten deutlich in der Gesamt-Top 10. L’Hirondel auf Platz 4 und Alonso auf Platz 7 gesamt.
Das Männerrennen war für Rémi Bonnet (Salomon) eine relativ klare Angelegenheit. Mit 20 Minuten Vorsprung gewinnt der Schweizer nur eine Woche nach seinem starken zweiten Platz beim Marathon du Mont Blanc.