Jedes Jahr im Frühling beobachte ich das wachsende Interesse an den Barkley Marathons – bei mir selbst und bei anderen Läufern. Selbst jene, die sich (wie ich) nicht einmal vorstellen könnten, eine einzige Runde beim Barkley zu beenden, werden davon angezogen. Ich frage mich, woran das liegt. Der Barkley bietet weder spektakuläre Landschaften noch aufregende Live-Übertragungen. Von Zeit zu Zeit kommen ein paar kryptische Tweets aus Frozen Head State Park, geschrieben von einem Barkley Enthusiasten. Die wenigen Bilder, die man zu Gesicht bekommt, zeigen Läufer zwischen kahlen Bäumen und Dornenhecken, häufig im Nebel oder Regen.
Was macht das Faszinosum dieses Rennens aus?
Mich fasziniert an diesem Rennen vor allem, dass es für alle Teilnehmer ein fortwährender Ritt auf der Klinge ist: zwischen gerade noch durchkommen und DNF, zwischen Weitermachen und Aufgeben. Im Nacken sitzt allen eine Cutoff-Zeit, die sich so großzügig anhört, als ob es hier um einen „Spaziergang im Park“ ginge. Sechzig Stunden für hundert Meilen. Wenn man es nicht besser wüsste…