Im Prinzip ist die Sache mit den Ultras ganz einfach. Offiziell gilt jeder Lauf, der länger als die Marathondistanz von 42,195 km ist, als Ultramarathon. Bei Wettkämpfen ist also in aller Regel der 50-Kilometer-Lauf der Einstieg in die Welt des Ultralaufens. Am beliebtesten sind jedoch die 100 Kilometer und, insbesondere in Nordamerika, die 100 Meilen. Mit umgerechnet 161 Kilometern, natürlich ausgestattet mit entsprechenden Höhenmetern, die es ebenfalls zu überwinden gilt, sollte das Ende der Fahnenstange doch eigentlich erreicht sein, oder etwa nicht? Weit gefehlt.
Der längste offiziell zertifizierte Laufwettbewerb ist das Self-Transcendence 3100 Mile Race mit stolzen 4989 Kilometern. Daneben gibt es Etappenläufe über mehrere Tage und Stundenläufe am Stück, die meist ab 24 Stunden starten und bis zu 6 Tage dauern können. So weit, so verrückt. Aber brauchen wir diese Ultra-Ultra-Distanzen wirklich? Für wen sind sie gedacht? Und wo hört der Spaß buchstäblich auf?
Wahrscheinlich alle, die mit dem Laufen beginnen, finden, dass 5 Kilometer eine unüberwindbare Distanz sind. Aber wenn man sie bewältigt und die Qualen vergessen hat, steht schon die nächste Herausforderung vor der Tür und so geht es Schritt für Schritt weiter bis zur Königsdisziplin, den Marathon.