Die Nachricht von der positiven Dopingprobe des norwegischen Trailrunners Stian Angermund ist erst wenige Wochen alt. Am 10. Februar 2024, ausgerechnet am „Internationalen Tag des Feuerlöschers“, erschüttert Angermund mit seinem explosiven Geständnis das Fundament unseres Sports. Oder tut er das? Denn es scheint so, als wolle die Trailcommunity nichts mehr davon wissen. Eine richtige Debatte darum, wie der Kampf gegen Doping im Trailrunningsport wirksamer geführt werden kann? Von einem großen Aufschrei und einer nachfolgenden öffentlichen Diskussion war wenig zu spüren.
Zu schön war die Zeit zuvor, in der wir uns alle in unserer heilen und vermeintlich dopingfreien Trailwelt eingerichtet hatten. Die Elite, das waren im Prinzip ganz normale Trailrunner wie wir mit dem Unterschied, dass sie den Sport nur ein bisschen besessener und ehrgeiziger ausübten. Ja, sie schafften mehr Stunden, Kilometer und Höhenmeter. Abgesehen davon? Genau wie wir. Einfach verrückt nach Trails, nur etwas mehr als gewöhnlich halt. Wir schauten zu ihnen herauf. Wir strebten ihnen nach. Wir kauften Laufschuhe und Kleidung, um ihnen zumindest optisch ähnlich zu sein (auch wenn das wahrscheinlich niemand offen zugeben würde). Kurzum: Sie waren unsere übermenschlichen Superhelden und Superheldinnen. Umjubelte Popstars in Funktionskleidung.