Als ich noch jung war und gerade mit dem Trailrunning begann, kaufte ich mir diesen Schuh – den einen Schuh von Anton Krupicka. Er hieß MT-110, war von der Marke New Balance und hatte keine Dämpfung. Und wenn ich sage „keine Dämpfung“, dann meine ich auch wirklich keine Dämpfung. Ok, zwischen Außenprofil und Steinschutzplatte waren ein paar Millimeter harter Kunststoff, genannt EVA, verbaut. Aber mit dem, was wir heute unter Dämpfung verstehen, hatte das wenig zu tun. Damals liebte ich diesen Schuh. Für mich stand er für alles, was das Trailrunning vom Straßenlauf abgrenzte: Dynamik, Bodengefühl, Unmittelbarkeit und vor allem eines: Spaß. Der Schuh machte Spaß, weil er zwischen mir und dem Trail gerade so viel Distanz aufbaute, dass ich mir nicht die Füße blutig lief, und gleichzeitig so viel Nähe zuließ, dass ich jede Wurzel, jeden Stein und jede Unebenheit ohne Zeitverzögerung in Bewegungsflow zu übersetzen vermochte. Der MT-110 liegt noch heute in meinem Schuhschrank, aber in der Lage, ihn zu laufen, bin ich schon lange nicht mehr.