Ihr kennt mich. Ich bin der mit der Liebe zum Mittelgebirge. Trailläufer. Auf ne Art. Ich fühle mich wohl mit diesem Label. Meistens.
Mit den Schubladen ist das so eine Sache. Wir alle haben Schubladen. Oft ärgere ich mich, wenn andere mich einsortieren. Das ist der Nerd. Der kriminelle Tätowierte. Der Sportsüchtige. Nun, für die meisten Lesenden bin ich der Mittelgebirgsläufer. Diese Schublade habe ich nicht nur selbst geöffnet. Ich habe die Kommode sogar selbst gebaut, ansprechend gestrichen und mir meine Schublade richtig gehend ausgeschmückt. Mit den schönsten Schmuckstücken des Vordertaunus. Und ich fühle mich wohl in dieser Schublade. Doch das Ding mit Schubladen ist: Wir schieben sie zu und sehen nicht unmittelbar, was sich in den anderen Schubladen befindet. Das ist nicht schlimm. Ich fühle mich wohl mit dem, was ich tue. Mit dem, was ich finde. Aber ich trage auch Scheuklappen. Scheuklappen sorgen automatisch dafür, dass ich sehen will, was ich nicht sehen kann. Dass ich spüren will, was ich nicht spüren kann. Und dass ich erleben will, was ich nicht erleben kann.