Das wird jetzt ein bisschen wehtun, aber jemand muss es aussprechen: Wir Läuferinnen und Läufer haben eine mehr als fragwürdige Beziehung zu sozialen Medien.
In einer Welt, in der jeder Lauf getrackt, jede Route geteilt und jede persönliche Bestleistung an Hunderte von Followern übertragen wird, haben wir es irgendwie geschafft, den simplen Akt des Laufens in eine Theateraufführung für ein quasi-unsichtbares Publikum zu verwandeln.
Das mag für viele keine „big news“ sein. Aber das hindert mich nicht daran, mich selbst (und alle, die dies lesen) an den unverhältnismäßig hohen Preis zu erinnern, den wir für unser Verhalten zahlen.
Die Beziehung zwischen Laufenden und sozialen Plattformen, allen voran Instagram und Strava, hat sich zu etwas entwickelt, das sich oft mehr wie eine Verpflichtung anfühlt als eine freie Entscheidung. Ich spreche hier nicht über Technologie oder soziales Verhalten an sich. Ich spreche darüber, was mit unserer fundamentalen Beziehung zum Laufen geschieht, wenn sie untrennbar mit öffentlicher Bestätigung verknüpft wird.