Irgendwie blicken wir doch alle gerne schwärmend zurück. Die Erinnerungen an die Zeit, in der uns dieser Sport packte, sind vielleicht nicht mehr frisch, doch verhält es sich ein wenig wie mit einer Tätowierung. Die Farbe hat sich gesetzt und das geschaffene Bild ist beständiger Teil unseres Alltags. So auch der Sport. Doch oft genügt ein nachdenklicher Blick auf unseren Körperschmuck und die Erinnerung an das Gefühl des Stechens und Ratterns der Tattoonadel ist wieder geweckt. Das rhythmische Aufschlagen unserer Laufsohlen auf den Böden der Natur ist unser Rattern. Die Erinnerungen an diese ersten Schritte gehen unter die Haut und begleiten uns bestenfalls das ganze Leben.
Doch fernab aller Romantisierung habe ich mit dem Laufsport nicht angefangen, weil ich all das bereits erwartet habe. Ich ahnte nicht, was für einen Stellenwert dieser Sport in meinem Leben erhalten würde. Ich wollte mich lediglich bewegen. Und das bestenfalls, ohne mich in Unkosten zu stürzen. Welcher Sport eignet sich da besser als der Laufsport? „Du brauchst nichts außer ein Paar guter Laufschuhe und einer kurzen Hose”, ist einer der meistgehörten Sätze in meinem Umfeld. Kurze Hosen hatte ich, irgendwelche unförmigen Shorts aus der alten Fußballwelt, aber immerhin, und da mein Budget als junger Berufseinsteiger begrenzt war, reduzierte ich auch das Investment in Laufschuhe maßgeblich. Meine Füße haben es mir nicht gedankt.