Der Transalpine Run 2024 (TAR) ist vergangenen Freitag zu Ende gegangen. Die TAR-Woche ist nicht nur für die Laufenden selbst, sondern auch für Fans und Beobachter des Sports eine besondere Woche. Kaum ein Trailrunner aus dem deutschsprachigen Raum, der nicht irgendjemanden im Feld – und sei es nur „über Ecken“ – kennt. Die persönlichen Tageszusammenfassungen der Athletinnen und Athleten via Social Media hatten teilweise hohen Unterhaltungswert. Der diesjährige TAR wurde vom Veranstalter als besonders anspruchsvoll und technisch angekündigt. Nicht nur die Trails an sich, sondern auch die äußeren Bedingungen machten den Transalpine Run zweifellos zu einer großen sportlichen Herausforderung. Der plötzliche Wintereinbruch mit seinen niedrigen Temperaturen und ergiebigen Regen- und Schneefall hat manche in seiner Heftigkeit überrascht. Kein Wunder, denn gestartet wurde noch bei hochsommerlichen 30°C. Umso beeindruckender, dass von den insgesamt 455 Teilnehmenden ganze 82 % die 250 km und 15.000 hm-lange Alpenquerung von Garmisch-Partenkirchen bis an den Reschensee in Südtirol gefinisht haben.
Kommen wir zu den Ergebnissen. Fangen wir mit der Solo-Wertung an, die in diesem Jahr eine klare Angelegenheit war. Lukas Mangger aus Italien hat alle 7 Etappen gewonnen und ist damit verdienter Gesamtsieger vor dem Schweizer Nino Janki und dem Deutschen Benedikt Nussbaum. Ein ähnliches Bild bei den Frauen: Julia Güthling aus Deutschland holt sich mit großem Vorsprung den Gesamtsieg vor der Belgierin Sylvie Duerinck und der Ukrainerin Iryna Raitschuk. Julian Güthling, die aus dem Allgäu kommt und bei Two Peaks Endurance trainiert, beschreibt den TAR 2024 mit folgenden Adjektiven: „Surreal, überwältigend, überragend, schön, spaßig, hart, brutal, emotional.“ Wir glauben, diese Zusammenfassung würden alle TAR-Finisher so unterschreiben. Die weiteren Solo-Sieger und Siegerinnen: Tuomas Tervo (Finnland, Master Men), Christian Eggermann (Deutschland, Senior Master Men) und Andrea Knabe (Deutschland, Master Women).
Ursprünglich ist der TAR natürlich ein Team-Wettbewerb, bei dem die Gesamtstrecke als Duo gelaufen werden muss. Die teaminterne Dynamik, das Miteinander und die Kommunikation sind neben dem reinen Laufen eine weitere Herausforderung, die es zu meistern gilt. Das Team der beiden Schweizer Ramon Gut und Tobias Schmid haben das offensichtlich exzellent umgesetzt. Sie haben jede einzelne Etappe gewonnen und sichern sich einen ungefährdeten Sieg in der Teamwertung. Ramon Gut schreibt, dass „diese Woche alles beinhaltete, was Trailrunning zu bieten hat“. Auf dem zweiten Platz landeten Patrick Kühn und Benedikt Huber. Rene Feder und Grischa Reinhardt wurden Dritte. Die weiteren Sieger bei den Männern: Peter Studer und Iso Stadelmann (Schweiz, Master Men), Anton Steiner und Frowin Stecher (Italien, Senior Master).
Bei den Frauen gab es ebenfalls einen souveränen Sieg in der Teamwertung. Lena Glasbrenner und Johanna Steinmüller vom „Allgäu Outlet Raceteam“ konnten 6 von 7 Etappen gewinnen. Lena Glasbrenner sagt im Ziel: „Auch heute war es nochmal richtig hart. Umso schöner ist es, jetzt hier stehen zu können.“ Zweites Frauenteam: Nina Lang und Veronika Hamminger aus Österreich. Dritte wurde das Duo aus Rachel Marbaker aus den USA und Sophie Kirkman aus Simbabwe. Die Master Women Kategorie gewannen Nicole Berner und Marisa Rauber aus der Schweiz.
Auch in der Mixed-Kategorie gab es einen ungefährdeten Gesamtsieg. Sebastian Batchelor (Großbritannien) und Natalina Neuenschwander (Schweiz) stehen mit 7 Etappensiegen ganz oben auf dem Podest. Täglich Zweite und damit auch insgesamt Zweitplatzierte: Nicolas Hinojosa und Megan Erspamer aus Argentinien. Sonja Kinna und Thomas Lindorfer aus Deutschland erreichen den dritten Gesamtrang. Die Gewinner der weiteren Mixed Kategorien: Alexander Zurkinden und Claudia Bachmann (Schweiz, Master Mixed), Gabriela Egli und Eric Wyss (Schweiz, Senior Master Mixed).