Oft sind es Kleinigkeiten, die den Rennverlauf entscheidend beeinflussen – so auch dieses Mal. Nach gut 30 km und 2200 Höhenmetern laufe ich auf einen Teilnehmer auf, dessen gelbes Startnummernschild verrät, dass er ebenfalls auf den 42 km der XL-Strecke des Mountainman Nesselwang unterwegs ist. „Die Höhenmeter haben wir fast alle geschafft“, sage ich ihm aufmunternd. „Ja, du siehst gut aus. Wer jetzt noch laufen kann, ist im Vorteil.“ Ich sehe gut aus? Na ja, zumindest laufe ich, oder? Und ich fühle mich entspannt. Wie eine Dopamindusche entfacht der kurze Wortwechsel meinen Willen, diesen Lauf nicht nur irgendwie ins Ziel zu bringen. Nein, jetzt brenne ich. Jetzt will ich das Tempo erhöhen und schauen, ob ich noch ein paar Trailrunner einsammeln kann. „Komm, wir gehen auf die Jagd“, sage ich mir. Rein sportlich natürlich. „Because the chase is all you know“, singen Death Cab for Cutie, und ja, momentan stimmt das.